Viele Menschen plagt der "Winterblues" Bewegung an der frischen Luft hellt die Stimmung auf
Magdeburg (rgm). Wenn die Tage kürzer werden, leiden viele Menschen unter einer gedrückten Stimmung, unter Antriebslosigkeit und Abgeschlagenheit. Ein Hauptgrund für den "Winterblues" von November bis zum Frühjahr ist der Mangel an Tageslicht. Lichtmangel können Betroffene aber mit einfachen Mitteln ausgleichen. Mindestens eine halbe Stunde täglich an der frischen Luft bewirken schon sehr viel.
Die beste Zeit dafür ist vormittags oder mittags, dann ist die Tageshelligkeit am stärksten. Der Spaziergang in der Mittagspause oder die Besorgung am Vormittag, die zu Fuß erledigt werden kann – dies sind Gelegenheiten, auch an den kurzen Herbst- und Wintertagen Licht zu tanken. Selbst das natürliche Tageslicht bei wolkenverhangenem Himmel ist noch drei- bis viermal stärker als die Beleuchtung in Räumen.
Besonders effektiv ist Sport unter freiem Himmel. Dabei wird die Ausschüttung der körpereigenen Glückshormone (Endorphine) nicht nur über das Licht, sondern zusätzlich über die Bewegung gesteigert.
Dem winterlichen Stimmungstief liegt ein Mangel an Serotonin zugrunde. Dieser stimmungsaufhellende Botenstoff wird bei Licht vermehrt ausgeschüttet. Im Winter, bei weniger Tageslicht, produziert der Körper mehr Melatonin, das uns eher schlapp und müde macht.
Ist zudem die Endorphin-Ausschüttung aufgrund von zu wenig Bewegung an frischer Luft reduziert, kann sich aus einem vorübergehenden "Blues" eine saisonal abhängige Depression (Seasonal Affective Disorder, SAD) entwickeln. Sie kommt im Norden, wie etwa in Alaska, häufig vor. Im Mittelmeerraum ist sie dagegen kaum ausgeprägt. In Deutschland leidet fast jeder Fünfte an einer mehr oder weniger starken SAD. Hilfreich ist dann eine Lichttherapie.