Alle Pflanzenteile sind giftig Blütenfülle im Kübel – Oleander braucht viel Wasser und Dünger
Einen kalten verregneten Sommer mag er gar nicht : Oleander entfaltet seine Blütenpracht nur, wenn es warm und sonnig ist. Dann aber zeigt das mediterrane Gewächs auch bei uns von Juni bis Herbst rote, rosa, weiße oder gelbe Blüten, einfach oder gefüllt. So belebt die beliebte Kübelpflanze Balkone und Terrassen in unzähligen Farbschattierungen.
Neustadt / Veitshöchheim
( ddp ). Da Oleander nicht im Freien überwintern kann, empfiehlt sich die Haltung in Töpfen. " Ob strauchartig oder als Hochstamm in Gefäßen, immer lassen sich auf engstem Raum in Kombination mit Beet- und Balkonpflanzen schöne Gartenlandschaften gestalten ", sagt Werner Ollig von der rheinland-pfälzischen Gartenakademie.
Oleander gehört botanisch zur Familie der Hundsgiftgewächse. Der Name deutet schon darauf hin, dass alle Pflanzenteile des Oleanders giftig sind. Bei Kleinkindern und Haustieren muss daher darauf geachtet werden, dass sie keine Pflanzenteile kauen oder verschlucken. " Bei Verzehr von Blüten oder Triebstücken kann es zu Erbrechen, in schweren Fällen auch zu kolikartigen Leibschmerzen und Herzrhythmusstörungen kommen ", warnt Werner Ollig.
Bis Mitte Oktober
kann er im Freien stehen
Trotz der Giftigkeit ist Oleander aber schön anzusehen. Damit sich die Blütenpracht lange hält, ist in der warmen Jahreszeit auf eine gute Wässerung und Düngung zu achten. " Im Sommer ist der Wasserund Düngerbedarf hoch. An heißen Tagen kann es notwendig sein, morgens und abends zu gießen ", rät Gartenbautechnikerin Brigitte Goss von der Bayerischen Gartenakademie. Von April bis Ende August muss zudem wöchentlich gedüngt werden. Geeignet seien handelsübliche Mehrnährstoffdünger in wasserlöslicher oder flüssiger Form in einer Konzentration von drei Gramm pro Liter Wasser.
Von Mitte April bis etwa Mitte Oktober kann Oleander problemlos im Freien stehen. Bereits ab September sollte aber je nach Witterung weniger gegossen und die Düngung eingestellt werden. Mit der Reduzierung der Wassergaben und der Düngung beginnt die Ruhezeit, deren Einhaltung für die Blüte und das Wachstum im nächsten Jahr unbedingt erforderlich ist. " Bei der Überwinterung hat sich wie bei allen Kübelpflanzen die Regel ‚ Je dunkler, desto kühler ‘ bewährt ", sagt Werner Ollig. Um einen Neuaustrieb zu verhindern, sollten Überwinterungstemperaturen von fünf bis zehn Grad eingehalten werden. Einen überraschenden Nachtfrost bis minus sechs Grad hält Oleander im Freien aber durchaus ohne große Schädigung aus. Der Wasserbedarf sollte auch im Winter ein- bis zweimal pro Woche kontrolliert werden. In kühlen Räumen mit vier bis sechs Grad reicht es in der Regel aus, nur alle zwei bis drei Wochen zu gießen.
Geschnitten werden muss Oleander nicht unbedingt. " Oft ist aber bei älteren Pflanzen aus Platzgründen eine solche Maßnahme unvermeidbar. Um hier richtig zu handeln, sollte die charakteristische Blütenbildung beim Oleander berücksichtigt werden ", rät Brigitte Goss. Blütenstände, die sich im Herbst noch nicht geöffnet haben, entwickeln sich im nächsten Jahr weiter. Je heller die Überwinterung erfolgt, desto mehr Blütenanlagen werden angelegt. Bei zu groß gewordenen Pflanzen dürfen deshalb nicht einfach alle Triebe eingekürzt werden.
Besser ist es nach Auskunft der Expertin, alle paar Jahre einen Auslichtungsschnitt durchzuführen, bei dem die längsten und ältesten Triebe bis in das alte Holz zurückgenommen werden. Dies sollte am besten nach der Blüte beziehungsweise vor dem Einräumen in das Winterquartier geschehen. Bei jungen Pflanzen führt das Stutzen zu einem dichteren Aufbau, die Blüte beginnt jedoch später.