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Auch naturreine ätherische Öle immer nur in Maßen einsetzen Dauerbeduftung überreizt Sinne

11.12.2012, 01:34

Alsfeld (dapd) l Duftkerzen, Räuchermännchen oder mit Zimt gespickte Adventskränze - diese Dekorationen sind jetzt in vielen Haushalten zu finden. Auch wenn sie für weihnachtliche Atmosphäre sorgen, sollte die Beduftung nicht übertrieben werden, sagt Hanna Christiane Günther, Osmopraktikerin und Vorsitzende des Vereins aroma-netz in Alsfeld (Oberhessen). "Im Übermaß können Düfte negative Auswirkungen auf unsere Psyche haben, uns gereizt und depressiv machen."

Kein Vanillebaum im Auto

"Düfte haben eine große Wirkung auf das Unterbewusstsein, wirken dabei bei jedem Menschen individuell", so die Osmoprakterin. Wer diese positive Wirkung nutzen möchte, sollte dezent mit den Düften experimentieren. "Bitte hängen Sie sich keinen Vanilleduftbaum ins Auto oder lassen Sie stundenlang die Duftlampe im Wohnzimmer brennen. Diese Dauerbeduftung überreizt den Geruchssinn." Schleichend wirke sich das auch auf die Psyche aus: "Zuerst empfindet man den Duft noch als angenehm, aber bald schon kippt die Stimmung, man fühlt sich unwohl, leer oder gereizt."

Günther plädiert für das richtige Maß: Duftlampen mit 100-prozentig naturreinem ätherischen Öl sollten nur zwei bis drei mal täglich für jeweils 20 bis 30 Minuten angezündet werden. Auf 50 Milliliter Wasser dabei nicht mehr als drei Tropfen reines ätherisches Öl geben und regelmäßig den Raum lüften.

Von künstlich aromatisierten Duftkerzen rät die Expertin ab: "Diese synthetischen Nachbauten sind die komplette Überreizung, in ihrer psychischen Wirkung auf den Einzelnen nicht einschätzbar." Wer natürlichen Weihnachtsduft wünsche, könne auch auf die Natur zurückgreifen, zum Beispiel auf Tannenzweige oder auf Schalen mit Gewürzen wie Vanilleschoten.

Auch für Duftlampen setzt Günther auf heimische Ingredienzien. "Die Düfte von Weißtanne, Balsamtanne, Waldkiefer oder Fichtennadel kennen wir von Kindheit an, weil sie Teil unserer Kultur sind." Die Expertin für Osmopraktik ist überzeugt, dass diese innere Nähe zum Duft auch die positive Kraft für die Seele erhöht. "Ätherische Tannenöle wirken sehr harmonisierend." Wer es exotischer mag, erreiche mit Fruchtölen weihnachtliche Stimmung, zum Beispiel mit Ölen aus Orangen. "Diese frisch-fruchtigen Düfte wirken entspannend und stimmungserhellend auf die Psyche."

Die Wirkung von ätherischen Ölen könne auch gezielt eingesetzt werden, zum Beispiel um familiäre Spannungen vorm Weihnachtsbaum zumindest zu reduzieren: "Hier empfiehlt sich eine Ölmischung, die den Bedürfnissen der Familie entspricht", sagt Günther und nennt diese Möglichkeiten: Wacholder mindere Enttäuschungen, Jasmin und Blutorange stärkten die Persönlichkeit, Geranium und Rose ließen Gefühle sprechen.