Tag der Liebe Der Valentinstag als Single
Pärchen feiern den Tag der Liebe, und Singles überfällt der Einsamkeitskoller? Ein Single-Coach verrät Strategien dagegen.
Berlin (dpa) l An wohl keinem anderen Tag im Jahr fällt dem Single sein eigenes Alleinsein so auf: Überall sind Pärchen, die sich Geschenke machen, Liebesbotschaften austauschen und abends bei Rosen und Candlelight-Dinner den Tag der Verliebten begehen. Und da soll man nicht Valentins-Frust schieben? Auf gar keinen Fall!
„Das ist ein wunderbarer Tag, um sich selbst als guten Partner zu feiern“, rät Jochen Meyer, Single-Coach aus Berlin. Er plädiert dafür, dem Tag einen anderen Namen zu geben: nämlich seinen eigenen Vornamen, etwa Holger-Tag oder Natalie-Tag. Denn der Valentinstag sei ein willkommener Anlass, um sich selbst wie eine allerbeste Freundin wertzuschätzen, findet Meyer. „Das ist doch ein Grund, stolz zu sein, auch auf all das, was man als Single so alleine schafft.“
Der Feiertag mit sich selbst sei ideal dafür, gerade das zu tun, was das eigene Wohlbefinden stärkt. „Egal ob Wellness, Kino oder etwas Exotisches. Es sollten Aktivitäten sein, die man nicht jeden Tag macht, aber die die Lebensfreude stärken. Und wer die besitzt, wirkt noch anziehender auf seine Mitmenschen“, weiß der Single-Coach.
Statt Trübsal zu blasen, sollte sich der Single auch ruhig klarmachen, warum er eine gute Partie ist. Das Ergebnis könnte so aussehen: „Ich bin liebenswert und spannend. Ich bin eine Persönlichkeit, mit der man Spaß haben kann. Wenn es knirscht, kann man sich auf mich verlassen. Werden andere Leute benachteiligt, bin ich bedingungslos solidarisch.“
Viele hätten ihre eigenen Vorzüge völlig vergessen. Wichtig sei daher, sich als Single bewusst zu machen, dass man auch ohne Partner liebenswert und vollständig ist. Man brauche nichts, um sich als Ganzes zu fühlen: „Man ist schon ganz!“
Und wenn trotzdem der Einsamkeitskoller aufkommt? „Dann hilft es, sich mit Leuten zu verabreden, die den Valentinstag nicht für voll nehmen. So hat man für ein paar Stunden Verbündete, die die Zeit überbrücken, bis der Koller vorbei ist.“ Allerdings warnt der Therapeut: „Wenn man merkt, dass einen die Traurigkeit übermannt oder man nicht in Stimmung ist, sollte man sich nicht gewaltsam zum Ausgehen zwingen.“
Und wie wäre es, am Valentinstag auf Partner-Suche zu gehen? Schließlich sind die Vergebenen aussortiert oder wenigstens klar erkennbar. „Das ist kein guter Tag, um auf die Pirsch zu gehen. Das sieht eher verzweifelt aus, und das hat eine abstoßende Wirkung“, warnt Meyer. Wer mit Erwartungsdruck losziehe, wirke nicht gerade attraktiv.
Jochen Meyer weiß, dass sich viele Alleinstehende damit schwertun, sich als Single zu akzeptieren. Er erinnert aber daran, dass Single sein nicht bedeutet, dass man in einer Falle sitzt. Nur weil man gern einen neuen Partner hätte, heiße das ja nicht, dass man einen alten zurück wolle. Und schließlich habe das Singleleben ja auch Vorteile, etwa die Freiheit, alles selbst zu entscheiden und sich nicht immer mit dem Partner abzustimmen. Jochen Meyer: „Single-Dasein gibt auch die Chance, sich spannende Fragen zu stellen. Vor allem die: Was könnte ich Neues ausprobieren?“