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Steuervorteile clever nutzen / Flexibilität sollte genutzt werden Die Qualität der Rürup-Rente hängt auch von der Zahlung ab

04.08.2012, 03:22

Berlin (dapd) l Die Rürup-Rente bietet umfangreiche Steuervorteile. Um den Bonus optimal auszunutzen, sollten Sparer die Beiträge aber möglichst clever einzahlen. So können Anleger etwa Jahr für Jahr bestimmen, wie viel Geld sie in ihren Rürup-Vertrag einzahlen. Außerdem bieten die meisten Anbieter mittlerweile große Flexibilität, was die Einzahlungen angeht. Und diese Flexibilität sollten Sparer nutzen.

Ein Beispiel: Ein Freiberufler ist Single und zahlt im Jahr 1200 Euro für seine Rürup-Rente ein. 2012 liegt das Einkommen des Sparers bei 36 000 Euro. Dann werden 888 Euro der Beiträge anerkannt und führen zu einem Steuervorteil von rund 320 Euro - das ist mehr als ein Viertel des Beitrags.

Steigt das Einkommen 2013 durch einen Großauftrag auf 75 000 Euro und werden wieder 1200 Euro eingezahlt, steigt der Steuervorteil durch den höheren Steuersatz auf mehr als 30 Prozent. Und das gilt auch, wenn der Sparer den Beitrag auf 3600 Euro erhöhen würde. Der Steuervorteil ist damit gegenüber den Jahren mit normalen Einkommen deutlich höher, eine zusätzliche Einzahlung wäre damit besonders lohnend.

Die Rürup-Rente kann also helfen, die Steuer auf außergewöhnliche Einkommen zu senken. Soll ein Angestellter 2012 beispielsweise einen Bonus von 50 000 Euro erhalten, kommt er zusammen mit seinem regulären Einkommen von 60 000 Euro auf eine Steuerlast von etwa 40 000 Euro. Das entspricht einem Durchschnittssatz von rund 37 Prozent. Im folgenden Jahr werden dann wieder rund 18 000 Euro Steuern fällig, die Steuern summieren sich also auf rund 58 000 Euro.

Teilt der Angestellte die Bonuszahlung dagegen auf beide Jahre auf und zahlt jeweils 20 000 Euro in eine Rürup-Rente, sinkt die Steuerlast auf rund 45 000 Euro. Die zusätzliche Sicherheit im Alter beschert in diesem Fall einen Steuervorteil von rund 13 000 Euro.

Wer seine Rürup-Rente optimieren will, sollte aber nicht nur die steuerliche Komponente im Auge behalten. Wichtig ist auch, den Vertrag nicht mit unnötigen Kosten zu belasten. Die können etwa entstehen, wenn die Beiträge monatlich oder vierteljährlich gezahlt werden. Denn für diese unterjährige Zahlweise erheben viele Versicherer einen Zuschlag von bis zu fünf Prozent.

Bei einem Monatsbeitrag von 100 Euro, der über 35 Jahre eingezahlt wird, erhalten Sparer deshalb bis zu 14 Euro Rente mehr im Monat, wenn sie die Beiträge einmal jährlich, statt monatlich gezahlt haben.

Umgekehrt ist es bei fondsgebundenen Rürup-Varianten. Kaufen Anleger nur einmal jährlich Anteile, besteht die Gefahr, dass sie gerade dann einsteigen, wenn die Kurse auf einem Hoch sind. Beim monatlichen oder vierteljährlichen Kauf schwanken die Preise zwar stark, sind aber im Schnitt niedriger als beim jährlichen Kauf.