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Ab vier Jahren können Kinder schwimmen lernen Ein Schwimmkurs ist der beste Badeunfall-Schutz

19.07.2011, 04:32

Sommerzeit ist Badezeit. Damit mehren sich alljährlich die Meldungen über Ertrinkungsunfälle. Die beste Vorbeugung ist, Kinder möglichst früh mit dem Wasser vertraut zu machen: Schon mit vier Jahren können Kinder schwimmen lernen. Erste Kenntnisse und Fertigkeiten, wie sie sich am und im Wasser sicher verhalten, sollten sie bereits vorher erwerben.

Berlin (rgm). Nach den Verkehrsunfällen ist Ertrinken die zweithäufigste Art tödlich verlaufender Unfälle im Kindesalter. Noch weitaus höher ist die Zahl der "Beinahe-Ertrinkungsunfälle" mit nicht selten schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen. Besonders gefährdet sind Kinder bis ins Grundschulalter hinein, weiß die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Beim Schwimmen üben Kinder nicht nur Geschicklichkeit und Ausdauer, es bedeutet für Eltern auch ein großes Stück an Sicherheit, wenn ihr Kind in tiefem Wasser ohne Angst frei schwimmen kann.

Experten wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) empfehlen, dass Kinder ab dem Alter von etwa vier Jahren damit beginnen sollten, schwimmen zu lernen. In vielen Orten werden hierzu spezielle Kinderschwimmkurse angeboten.

Doch bereits vor diesem Alter können Kinder in speziellen Wassergewöhnungskursen für Kleinkinder spielerisch mit lebensrettenden Verhaltensweisen vertraut gemacht werden.

Schwimmhilfen können die ersten Schwimmversuche erleichtern, eine wirkliche Hilfe zum Schwimmenlernen sind sie allerdings nicht. Erst recht bieten sie keine ausreichende Sicherheit.

Wenn Schwimmflügel verwendet werden, sollten sie aus zwei oder mehr getrennten Luftkammern bestehen, die am Arm des Kindes befestigt werden. Sie dürfen nicht durch Klettverschluss zu schließen sein, da sich dieser unbeabsichtigt öffnen kann.

Weitere Schwimmhilfen können – je nach Alter des Kindes – Schwimmbretter, Schwimmkissen oder Schwimmscheiben sein. Luftmatratzen, Reifen oder aufblasbare Wassertiere sind dagegen Spielzeug und keine Schwimmhilfen. Kinder können damit leicht abtreiben und in tiefes Wasser geraten.

Beim Kauf von Schwimmhilfen sollten Eltern immer auch auf das Material achten, das häufig durch Schadstoffe wie Phthalate und Naphthalin erheblich belastet ist. Laut einer aktuellen Untersuchung der Stiftung Warentest (Juli-Heft) ist jedes vierte Produkt stark mit Schadstoffen belastet.

Schwimmen zu können bedeutet nicht nur, sich sicher und gut über Wasser halten zu können. Kinder sollten auch genau wissen, was sie am und im Wasser dürfen und was nicht. Allerdings können und sollten Eltern sich nicht darauf verlassen, dass Gebote und Verbote immer beachtet werden. "Erinnern Sie Ihr Kind deshalb in konkreten Situationen immer wieder an wichtige Verhaltensregeln und Sicherheitsmaßnahmen und machen Sie es von Anfang an mit den Baderegeln der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft vertraut", heißt es auf der BZgA-Internetseite www. kindergesundheit-info.de. Die Baderegeln finden sich im Kasten auf dieser Seite.

Auch mit bereits guten Schwimmkenntnissen braucht ein Kind noch Aufsicht beim Schwimmen. Denn bis ein Kind "wassersicher" ist – sich unter anderem unter Wasser genauso gut zurechtfindet wie über Wasser und 15 Minuten lang ohne Halt und ohne Hilfen im tiefen Wasser schwimmen kann – dauert es noch eine Weile.

www.bzga.de www.kindergesundheit-info.de www.dlrg.de www.test.de