Ausflugstipp Eine ostalgische Zeitreise
Historische Feuerwehr-, Polizei- und Rettungsfahrzeuge zeigt das Blaulichtmuseum Beuster. Hier gibt es eine ganze Menge mehr zu entdecken.
Beuster l Den Eingangsbereich schmückt ein typischer Zeitungskiosk aus vergangenen Zeiten. Unweit von ihm entfernt stellen Zapfsäulen und ein Gebäude eine Minol-Tankstelle nach. Für 1,50 Mark gibt es den Liter Normal-Gemisch. Und daneben lädt der Konsum zum Entdecken und Erinnern ein. Auf dem unweit der Elbe gelegenen Areal des Blaulichtmuseums wurde die Zeit zurück gedreht - Ostalgie bestimmt die Szenerie.
Mit viel Aufwand und Liebe zum Detail haben Museumschef Ralf von Hagen und seine aktuell 21 Mitstreiter das einen Hektar große Gelände mit Exponaten aus der DDR-Zeit bereichert. Dazu zählen viele vier- und mehrrädrige Ausstellungsstücke. Denn wie der Name Blaulicht verrät, verfügt das Museum über einen großen Fuhrpark mit Fahrzeugen aus ehemaligen Beständen der Feuerwehr, der Polizei, des Rettungsdienstes und der Armee.
"Das ist auch unsere größte Herausforderung", sagt von Hagen. "Zum größten Teil sind unsere 120 Fahrzeuge fahrbereit." Das setzt eine immense Pflege und Wartung voraus. Deshalb ist der Vorsitzende auch stolz darauf, besonders viele junge Leute für die Arbeit im Verein zu begeistern.
Zu den Prunkstücken zählt eine Tschaika, eine russische Staatskarosse Baujahr 1961, in der der ehemalige Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht chauffiert worden war.
Andere Autos aus dem Museumsinventar haben es auch schon auf andere Weise zu Berühmtheit geschafft: Ein Krankenwagen vom Typ Barkas SMH 3 war auf der Leinwand im erfolgreichen Film "Good Bye Lenin" zu sehen. Zu den ältesten Modellen zählen ein Opel Blitz LF8 und ein Mercedes Leichtlöschgruppenfahrzeug, beide aus dem Jahr 1942.
Aber nicht nur Oldtimerfans kommen auf ihre Kosten. Ein Gang durch den Konsum lässt alte Produkte aus der DDR-Zeit wieder aufleben. Lebensmittel, Haushalts- und Kosmetikartikel, Sport- und Kurzwaren sowie Getränke beinhaltet der Laden, der sich an vielen Tagen über neue Waren freuen darf. "Der Konsum wächst fast täglich", so Ralf von Hagen zum großen und aus Raritäten bestehenden Sortiment, das auch vielen Präsenten aus der Bevölkerung zu verdanken ist. Eine Entdeckungstour über das Gelände lohnt sich. Und speziell jüngere Gäste sind auch von der Feldbahn begeistert, die ihre Runden dreht. Allerdings wird in diesem Fall darum gebeten, sich im Vorfeld anzumelden.
Auch ein "HO"flädchen" mit eigens kreierten Produkten wie beispielsweise Holundersirup zählt zum Blaulichtmuseum, das noch durch eine Bibliothek vergrößert werden soll. Denn zum Fundus gehören viele Bücher, informiert Ralf von Hagen. Eine alte Schmiede, eine RFT-Ausstellung und ein ABV-Zimmer gibt es außerdem zu sehen. Auch besondere Vorführungen und das Ausprobieren der Technik sind auf Wunsch möglich.