Kriminalpanoptikum in Aschersleben Eine Reise in die Welt der Verbrechen
Das Kriminalpanoptikum in Aschersleben ist kein gewöhnliches Museum: Kinder dürfen alles anfassen, wenn sie in dem ehemaligen Gefängnis dem Verbrechen auf der Spur sind.
Aschersleben l Sherlock Holmes lebt. Er ermittelt nicht in London, sondern in Aschersleben. Hier im Kriminalpanoptikum geht der Meisterdetektiv auf Spurensuche. Der ehemalige Polizeihauptkommissar Steffen Claus betreut seit 2007 ehrenamtlich das Kriminalpanoptikum und bietet Führungen durch das einzigartige Museum an. Er kennt das ehemalige Untersuchungsgefängnis mit den acht Zellen der Einestadt wie seine Westentasche. Gern nimmt der Agent die interessierten Besucher mit auf Verfolgungsjagd durch das Kriminalpanoptikum.
Die Ausstellung erstreckt sich auf einer Fläche von 110 Quadratmetern. Die Liebe zum Detail wird groß geschrieben. In jeder Ecke verbirgt sich etwas. Auch wenn es auf den ersten Blick überfrachtet wirkt, so ist schnell das System dahinter zu erkennen.
"Man kann hier nicht einfach durchlaufen", sagt Steffen Claus, der damit vor allem auf Kinder abzielt, die Museen gern oberflächlich erkunden. Damit das in seinem Heiligtum nicht auch passiert, bedient er sich eines simplen Tricks. "Die Kinder bekommen einen Zettel mit Fragen, auf die sie in den einzelnen Räumen die Antworten finden", erklärt der 63-Jährige. Auf die Art schauen sie in jede Vitrine, freut sich der Rentner.
Auf sein Darstellungsprinzip wollen und sollen Methoden-Bezeichnungen wie "didaktisch" oder "pädagogisch" nicht zutreffen. "Ich habe mir das Motto gesetzt, hier Gegenstände zu zeigen, die Geschichten und Kurioses erzählen", sagt er. Dass er das in die Tat umgesetzt hat, zeigt sich sofort. Schaufensterpuppen in verschiedenen Kleidungsstücken, Polizeihelme sowie Fesseln säumen das Museum.
"Ich habe 900 Handpuppen zu Hause, 100 sind hier zu sehen", erzählt Claus.