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Aktuelle Zahlen aus Sachsen-Anhalt So wenig Babys gab es noch nie

Die Zahl der Neugeborenen im Bundesland sackt sogar noch unter die Tiefstände von Anfang der 1990er Jahre.

Von Hagen Eichler 15.01.2025, 14:44
Immer seltener: Ein Neugeborenes in Halle
Immer seltener: Ein Neugeborenes in Halle Foto: DPA

In Sachsen-Anhalt wurden einer Schätzung des Statistischen Landesamtes zufolge im vergangenen Jahr 12.400 Kinder geboren. Das ist ein Rückgang um 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – und zugleich ein historischer Tiefstand. 2023 erblickten 13.550 Kinder in dem Bundesland das Licht der Welt. 

Geburtenrückgang in Sachsen-Anhalt
Geburtenrückgang in Sachsen-Anhalt
Grafik: Victoria Bischof

Folge der Nachwendezeit

Basis der Schätzung sind die Geburtenzahlen der ersten drei Quartale 2024, in denen zusammen 9.336 Kinder geboren wurden. Die genauen Daten für das vierte Quartal liegen noch nicht vor. Die endgültigen Geburtenzahlen für das vergangene Jahr will das Statistische Landesamt daher erst im Juni veröffentlichen.

Bislang war in Sachsen-Anhalt das Jahr 1993 das Jahr mit den wenigsten Neugeborenen. Damals kamen 14.610 Mädchen und Jungen zur Welt. Der jetzige Tiefstand ist auch eine Folge des damaligen Geburtenknicks: Weil in den wirtschaftlich unsicheren Jahren nach der Wiedervereinigung in Sachsen-Anhalt so wenig Kinder geboren wurden, gibt es heute deutlich weniger Frauen und Männer, die überhaupt Eltern werden können. Statistiker sprechen vom „demografischen Echo“.

Verschärft wird das Problem, weil zugleich auch die Zahl der Geburten pro Frau sinkt. 2023 lag die Geburtenziffer bei 1,37 und damit minimal über dem Bundesdurchschnitt. 2018 lag der Wert noch bei 1,61. Um die Bevölkerung ohne Zuwanderung stabil zu halten, wäre eine Geburtenziffer von 2,1 nötig.

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Diese unterschreitet das Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt bereits seit 50 Jahren. Dies fällt zusammen mit dem Zeitpunkt, an dem die seit den 1960er Jahren verfügbare Antibabypille in der DDR kostenlos abgegeben wurde.

Land schrumpft weiterhin

Seit der Wiedervereinigung hat Sachsen-Anhalt unter allen Bundesländern am meisten an Bevölkerung verloren, das Minus beläuft sich auf gut 25 Prozent. Laut Prognosen soll die Zahl der Einwohner von derzeit 2.14 Millionen bis 2030 unter die Marke von zwei Millionen sinken.

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