Blick ins Körbchen Einkaufen in Supermarkt und Discounter: So viel Geld geben Magdeburger für den Wocheneinkauf aus
Magdeburg geht einkaufen. Doch was landet da eigentlich im Einkaufswagen? Und wie viel Geld geben die Magdeburger für Waren des täglichen Bedarfs aus? Wir wagen einen Blick in die Körbe bei Supermarkt und Discounter.
Magdeburg - Brot, Butter, Milch, Schokolade, Gemüse und Obst: Kaufen die Magdeburger trotz teils stark gestiegener Lebensmittelpreise noch genauso ein wie vor ein, zwei Jahren oder haben sie ihr Verhalten geändert, um einige Euros zu sparen? Wir schauen in die Einkaufwagen der Magdeburger.
Juliane, 40, aus Stadtfeld-Ost, besorgt für einen Wochenendtrip nach München Snacks und Getränke. Für das Mittagessen nimmt sie noch schnell eine Tüte "Russische Teigtaschen" mit. Die Blumen für die Mutti müssen ebenfalls mit. Für diesen Einkauf bezahlte sie genau 57 Euro. Sie kauft stets im Supermarkt statt im Discounter ein, auch seitdem die Lebensmittelpreise gestiegen sind. Auf bestimmte Lebensmittel verzichtet sie deshalb nicht.
Normalerweise lässt Juliane ihrem Mann beim Einkaufen den Vortritt. Ihr Einkauf ist eher intuitiv statt geplant.
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Franziska, 44, und ihre Tochter Carlotta sind gemeinsam bei einem Lebensmittel-Discounter in Stadtfeld. Davor waren sie im Supermarkt einkaufen. Ihr Wagen enthält daher nur noch wenige Produkte. Franziska sagt, sie sei nur Angebotsshoppen. Das heißt, dass sie nur Lebensmittel, die in der Werbung sind, einkauft.
Dabei sind Saft, Hähnchennuggets und Tiefkühlerdbeeren. Die Croissants waren ein spontaner Einkauf, erklärt die Mutter. Für ihren eher leeren Einkaufswagen bezahlt sie 22,70 Euro, der ohne Angebotsshopping noch teurer gewesen wäre.
Magdeburger gehen mit Einkaufslisten shoppen
Schon bevor es teurer wurde, hat Franziska Spartipps eingehalten: Prospekte am Freitag durchsehen, eine Einkaufliste unter der Woche schreiben und schauen, was gebraucht wird. Ihre vierköpfige Familie verzichtet insofern auf bestimmte Lebensmittel, in dem sie einfach genau darauf achten, was sie unter der Woche tatsächlich benötigen und essen. Wer nichts wegschmeißt, spart im Grunde auch, so die Devise.
Franziska ist die Einkäuferin der Familie. Ihr Mann sei ein Impulskäufer, den sie ungern einkaufen lässt. Er kaufe Schnickschnack und Süßigkeiten ein, die, wie wie sagt, "nicht der Familienernährung dienen". Sie plant genau und überlegt, ob sie umweltfreundlich alles mit dem Fahrrad transportieren kann oder ob doch das Auto nötig ist. Auf Bio-Produkte möchte sie nicht verzichten. "Einfach für das Gewissen", sagt Franziska.
"Wenn Sachen, die auf meiner Liste in der Werbung sind, freue ich mich umso mehr."
Franziska, 44 Jahre
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Verzichtet wird nicht, aber bewusster eingekauft
Im Einkaufswagen von Friederike befindet sich ein Einkauf für die ganze Woche. Viel Obst und Gemüse, sowie Aufstriche und Aufschnitt. Das alles kostet sie fast 45 Euro. Sie achtet auf Angebote aus der Werbung, berichtet die junge Frau.
Friederike hat sich für einen Supermarkt in Stadtfeld-Ost entschieden, da einige Produkte dort günstiger seien als in anderen Supermärkten in ihrer Nähe. Sie checkt die App des Marktes, um Gutscheine für die Produkte zu entdecken, die sie einkauft.
Sie findet es schwierig, nur für eine Person einzukaufen ohne zu viel mitzunehmen oder am Ende gar wegzuwerfen. In den meisten Verpackungen sei für eine Person zu viel enthalten, aber die Abpackungen für eine Person seien oft deutlich teurer. Daher überlege auch Friederike oft, ob die größere und günstigere Variante mitgenommen wird, obwohl wahrscheinlich davon am Ende ein Teil im Müll landen wird.
"Bewusst verzichte ich auf nichts. Ich gönne mir nur ab und zu was. Es soll ja noch Spaß machen."
Friederike, 24 Jahre
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Guido, 40, aus Stadtfeld-Ost präferiert den Supermarkt. Bei seinem Einkauf, den er ohne Einkaufszettel absolviert, kommen an diesem Tag einige gewollte und zufällig gesehene Produkte in den Wagen. Wichtig für ihn sind heute das Toilettenpapier, die Zahnpasta sowie Milch und Käse. Auch sonst gehe er intuitiv einkaufen, ohne sich etwas notiert zu haben. Den Weg in den Einkaufswagen haben noch Obst, Cashew-Nüsse und eine Tageszeitung gefunden.
Wann gehen Magdeburger einkaufen?
Im Supermarkt kurz vor dem Hasselbachplatz geht Kerstin, 65, einkaufen. Sie ist fast jeden Tag dort, um Kleinigkeiten zu holen. Das was gerade fehlt, wird schnell besorgt. Dafür hat sie einen kleinen Einkaufszettel geschrieben. Neben den Produkten stehen die Preise dazu, damit sie weiß, mit wie viel sie dafür rechnen muss. Heute sind es gute 18 Euro geworden. Auf bestimmte Produkte verzichtet sie nicht, schaut aber nach Angeboten in Prospekten und achtet beim Kauf auf lange Haltbarkeit der Ware.
"Einen Wochenendeinkauf mache ich nur noch ganz selten."
Kerstin, Rentnerin
In ihrem Wagen sind Obst, Fleischsalat und Brötchen fürs Frühstück. Auch alkoholfreies Bier finden den Weg ins Einkaufkörbchen. "Das ist für mein Schwiegersohn, wenn er zu Besuch mit dem Auto ist", so Kerstin. Sie selbst ist mit dem Fahrrad zum Supermarkt geradelt und transportiert im Korb alles nach Hause.
In einem anderen Supermarkt kauft Jeannine, 50, heute ausnahmsweise allein ein. Normalerweise ist ihr Partner dabei. Mit dabei war aber ihre selbstgeschriebene Einkaufsliste. Ihr Partner schreibe immer eine Liste geordnet nach Reihenfolge der Produkte im Laden. Jeannine geht vorher im Kopf ihr Rezept durch und schreibt dann die Zutaten auf, die sie dafür braucht.
Sie ist nur heute im Supermarkt. Sonst holt sie im Discounter alles was sie braucht oder in einem Bio-Laden in Wolmirstedt. Doch in diesem Supermarkt gibt es viele zuckerfreie Produkte, die sie bevorzugt. Deswegen sind in ihren Einkaufswagen auch die teuren Marmeladen zu finden mit 100 Prozent Fruchtgehalt ohne Zucker. Dazu meint sie:
"Das gönne ich mir einfach mal!"
Jeannine, 50 Jahre
Was wird am meisten gekauft?
Die Tomaten und Blaubeeren sind aus regionalem Anbau und gerade auch in jedem Garten zu finden. Sie achtet darauf, dass ihr Obst und Gemüse keinen weiten Weg nach Deutschland zurücklegen muss. Weine und alkoholfreies Bier sind in ihrem Wagen ebenfalls zu entdecken: Die sind für ein Treffen mit ihren Freunden eingeplant. "Ich bin auch die Einkäuferin in unserer Freundesgruppe. Das wissen alle", so Jeannine.
Beim Einkaufen achte sie auf Angebote, aber auch auf Frische und Bio-Produkte. Für ihren Einkauf bezahlt sie heute 57,76 Euro. Sie meint, dass es relativ wenig ist, weil sie einige Dinge nicht bekommen hat beziehungsweise sie noch beim Fleischer ihre Wurst kauft. Normalerweise geben ihr Partner und sie circa 100 bis 150 Euro für den Wocheneinkauf aus.
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Mit ihrem Sohn Maxi ist Anna, 33 Jahre, im Supermarkt unterwegs. In ihrer Hand ist ihr Handy mit der Einkaufsliste, die sie einen Abend vorher erstellt hat. Den Wocheneinkauf erledigen die beiden meist am Montag. Nach der Arbeit holt sie ihren Sohn aus dem Kindergarten und sie fahren gemeinsam los. Nur wenn noch etwas fehlt oder die Familie Lust hat, spontan abends zu kochen, werden die fehlenden Zutaten eingekauft.
Ihr Kaufverhalten hat Anna nicht geändert. Günstigere Alternativen werden nicht gekauft. Sie legt wert auf bestimmte Marken. Dabei nimmt sie die höheren Preise in Kauf. Wurstwaren, wie die Mini-Salamibretzeln, holt sie für Maxi an der Frischetheke.
Für diesen gefüllten Einkaufswagen bezahlt sie 51 Euro. Vor allem Obst und Gemüse sowie verschiedene Wurstwaren finden sich im Korb wieder. Zwei verschiedene Sorten Toasts sind zu entdecken: Für die Eltern gibt es weißes Toastbrot, für Maxi Toast aus Dinkel. Sohn Maxi darf nur wenig bis keinen Zucker essen.
Alles hat sie allerdings nicht bekommen. Sie muss noch in einen weiteren Supermarkt und in die Drogerie.