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Europa-Park Rust Panik in der Achterbahn: Wie Eltern ihre Kinder beruhigen können

Fahrgäste saßen 40 Minuten in der Achterbahn "Blue Fire" im Europa-Park fest. Werden Kinder Zeugen von solchen Zwischenfällen, Unfällen oder traumatischen Erlebnissen, brauchen sie ihre Eltern.

12.09.2024, 15:30
Symbolbild - Nervenkitzel garantiert: Freud und Leid liegen während einer Achterbahnfahrt oft dicht beieinander.
Symbolbild - Nervenkitzel garantiert: Freud und Leid liegen während einer Achterbahnfahrt oft dicht beieinander. (FOTO: IMAGO / Wirestock)

Rust (dpa) - Bei dem Vorfall im Europa-Park bei Rust haben die Fahrgäste insgesamt 40 Minuten in der Achterbahn "Blue Fire" ausgeharrt. Die Bahn war am Mittwoch vor dem ersten Anstieg seitlich geneigt stehen geblieben. Insgesamt 20 Personen seien betroffen gewesen, sagte ein Sprecher des Parks.

Noch am Nachmittag sei die Bahn wieder in Betrieb genommen worden. "Das Problem ist wieder gelöst." Der Zug sei sorgfältig analysiert worden. Ein für den Magnetstart benötigtes Kleinteil sei geschwächt gewesen und ausgetauscht worden.

"Ein Zug der Achterbahn konnte gegen 13.00 Uhr aufgrund zu geringer Energie beim Launch den ersten Anstieg nicht überwinden und kam dort zum Stillstand", sagte der Sprecher am Mittwoch.

Kindern versichern, dass sie nicht allein sind

Werden Kinder Zeugen eines Unfalls oder einer Massenpanik, brauchen sie zur Verarbeitung ihre Eltern. Denn nach einem traumatisierenden Erlebnis ist das Bedürfnis nach Sicherheit sehr groß.

In der Regel können Eltern dieses Gefühl am besten vermitteln, erläutert Ingo Spitczok von Brisinski vom Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BKJPP). Mutter und Vater sollten ihrem Kind nach dem belastenden Ereignis möglichst schnell erklären, dass keine weitere Gefahr droht und dass es nicht alleine ist.

Außerdem sollten Erwachsene auf mögliche körperliche Reaktionen eingehen: Zittert oder hyperventiliert das Kind beispielsweise, könnten Eltern ihm klarmachen, dass dies normal ist. Das mache es ihm leichter, diese körperliche Reaktion auszuhalten und zu akzeptieren.

Professionelle Hilfe kann nötig sein, wenn sich das Kind für das Geschehen schuldig fühlt und von diesem Eindruck nicht ablassen kann. Schnelle Hilfe von Experten kann das Risiko vermindern, dass das Kind später psychosomatisch erkrankt oder eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt.

Nicht der erste Vorfall in Europa-Park

Die ist nicht der erste Vorfall mit der Achterbahn. Die "Blue Fire" hatte bereits im April eine Kurve nicht geschafft und war viermal wieder zurückgerollt. Eine Sprecherin des Parks sprach damals von einem sogenannten Rollback ("Zurückrollen").

Damals wurden technische Gründe ausgemacht. Die Achterbahn rollte zweimal mit Fahrgästen zurück. Danach gab es zwei Versuche ohne Fahrgäste. Der Fehler wurde wieder repariert, hieß es.

Im vergangenen Jahr kam es zu einem Feuer in Deutschlands größtem Freizeitpark. In einem Technikraum war ein Brand ausgebrochen. Die Säule aus schwarzem Rauch war weithin zu sehen.

Zum Zeitpunkt des Brandausbruches waren ungefähr 25.000 Menschen im Europa-Park. Verletzte gab es keine. Ein Großaufgebot der Feuerwehr konnte den Brand unter Kontrolle bringen. Zwei Feuerwehrleute erlitten dabei leichte Verletzungen.