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Gesundheit von kindern Deutlicher Einbruch der HPV-Impfrate in Sachsen-Anhalt

Die Impfquoten gegen das humane Papillomavirus (HPV) bei Kindern und Jugendlichen bröckeln seit einigen Jahren. Ein aktueller Barmer-Bericht warnt vor den Folgen.

12.12.2024, 13:06
Immer weniger Kinder und Jugendliche in Sachsen-Anhalt sind gegen HPV geimpft.
Immer weniger Kinder und Jugendliche in Sachsen-Anhalt sind gegen HPV geimpft. Foto: Stefan Puchner/dpa

Immer weniger Kinder in Sachsen-Anhalt sind trotz Impfempfehlung gegen das humane Papillomavirus (HPV) geimpft. Das geht aus dem aktuellen Arzneimittelreport der BARMER hervor. Er bietet einen detaillierten Überblick über das Impfgeschehen und zeigt Lösungswege auf, wie die Impfrate wieder gesteigert werden könnte. Die Impfung schützt nicht nur vor Gebärmutterhalskrebs, sondern auch vor virusbedingten Tumoren, die bisher nicht in den Fokus der breiten Öffentlichkeit gerückt sind.

HPV-Impfrate sank in Corona-Pandemie

Zum Ende der Corona-Pandemie sind die Impfungen gegen das krebserregende Humane Papillomvirus (HPV) bei Mädchen um fast ein Viertel zurückgegangen. Aus dem veröffentlichten Barmer-Arzneimittelreport 2024 geht hervor, dass vom Jahr 2021 auf 2022 die Impfrate um 23,5 Prozent von 98 auf 75 Impfungen je 1.000 Mädchen sank. Für den Report wurden Versichertendaten ausgewertet. Das HP-Virus ist für die Hälfte aller virusbedingten bösartigen Tumore und für fast 100 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich. Die Quoten vollständig geimpfter Mädchen sind in Deutschland regional unterschiedlich und liegen zwischen rund 51 Prozent in Bayern bis zu knapp 72 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.

Lesen Sie auch: Die HPV-Impfung senkt das Risiko für Gebärmutterhalskrebs und seine Vorstufen. Das heißt aber keinesfalls, dass die Impfung nur für Mädchen und Frauen relevant wäre.

Impfungen gegen Krebs in Schulen?

Der damalige Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Klaus Überla, hatte sich im März sogar für Impfungen in Schulen gegen krebserregende Infektionen durch Humane Papillomaviren (HPV) ausgesprochen. Um die niedrige Impfrate unter Jugendlichen zu steigern, sollten neue Wege gegangen werden, sagte der Virologe. So seien in anderen Ländern die besten Impfraten im Rahmen von Schulimpfungen erzielt worden. „Man müsste auch in Deutschland Impfungen in der Schule anbieten. Das wäre eine gute Möglichkeit, die Rate zu steigern und damit langfristig Leben zu retten“, sagte Überla.