Stiftung Warentest Vorsicht beim Kindergeburtstag! Pappteller oft mit schädlichen Chemikalien belastet
Ob beim Kindergeburtstag oder beim Picknick im Park: Pappteller sind praktisch. Doch viele beinhalten die gesundheitsgefährdenden Ewigkeitschemikalien PFAS. Mit diesem Test finden Sie heraus, ob Ihr Einweggeschirr PFAS-Chemikalien enthält.
Halle (Saale). - Sie gehören zum Kindergeburtstag wie Geschenke, Luftschlangen und Geburtstagskuchen: bunte Pappteller. Doch so praktisch das Einweggeschirr auch ist, so gesundheitsschädigend kann es sein.
Wie die Stiftung Warentest am Dienstag mitteilte, enthält Einweggeschirr aus Papier oder Zuckerrohr oft die sogenannten Ewigkeitschemikalien PFAS. PFAS steht für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen.
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Pappteller oft mit gesundheitsschädigenden Chemikalien PFAS belastet
Die Chemikalien sind nach Angaben des Bundesministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz hitzebeständig, wasser- und fettabweisend und kommen in vielen Produkten vor – etwa in Regenjacken, Kosmetika, Pizzakartons oder Pfannen. Weil sie sich in der Umwelt kaum abbauen, werden sie auch "ewige Chemikalien" genannt.
PFAS sind nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Gesundheit schädlich. Laut Europäischer Gesundheitsagentur können sie die Leber schädigen, den Cholesterinspiegel erhöhen, Schilddrüsenerkrankungen hervorrufen und Nieren- und Hodenkrebs begünstigen.
Außerdem können sie sich negativ auf die Entwicklung von ungeborenen Babys auswirken, etwa ihr Geburtsgewicht verringern oder ihre Reaktion auf Impfungen verändern.
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PFAS befinden sich in der Beschichtung von Einweggeschirr
Die Stiftung Warentest beruft sich in ihrer Mitteilung auf eine Untersuchung des Instituts für Bedarfsgegenstände in Lüneburg (IfB) aus dem Jahr 2024. Das Institut fand in 20 von 40 analysierten Proben PFAS. Die PFAS in Einweggeschirr stammen laut IfB aus der Beschichtung. Diese sorge dafür, dass die Pappe sowohl Wasser als auch Fett abweist.
Die meisten der nachgewiesenen Substanzen seien aktuell noch zulässig – wohl aber nicht mehr lange. Derzeit prüft die EU ein weitreichendes Verbot von PFAS. Es tritt frühestens 2026 in Kraft. Einige Ewigkeitschemikalien wurden in den vergangenen Jahren bereits verboten.
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So testet man, ob Pappteller PFAS enthalten
Wer testen will, ob sein Einweggeschirr PFAS enthält, braucht nur ein bisschen Wasser und Öl. Bildet sowohl der Wasser- als auch der Speiseöltropfen eine Perle auf dem Pappteller, beinhaltet das Einweggeschirr dem IfB zufolge "mit hoher Wahrscheinlichkeit" PFAS.