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Wundermittel gegen Dehnungsstreifen? Ein Hautarzt erklärt, wie Dehnungsstreifen schneller verschwinden

Fast jede Frau kennt sie, auch Männer sind davon betroffen: Dehnungsstreifen sind völlig normal, werden aber oft noch als Makel empfunden.

Von Christina Bachmann 17.09.2024, 14:49
Dehnungsstreifen entstehen etwa durch Schwangerschaften oder starkes Wachstum während der Pubertät.
Dehnungsstreifen entstehen etwa durch Schwangerschaften oder starkes Wachstum während der Pubertät. (FOTO: dpa)

Fast jede Frau kennt sie: Dehnungsstreifen auf der Haut, oft am Bauch oder an den Oberschenkeln. Sie sind anfangs bläulich-rötlich, später weißlich schimmernd.

Die Streifen sind etwas ganz Normales, doch sie werden oft als Makel empfunden. Deshalb gibt es auf dem Markt viele Produkte und Behandlungen, die Besserung bringen sollen. „Dehnungsstreifen verschwinden nie wieder vollständig“, sagt Hautarzt Eckhard Breitbart und warnt vor überzogenen Versprechungen.

Wie entstehen Dehnungsstreifen?

"Betroffen sind vor allem Schwangere. Da dehnt sich über die Maßen hinaus der Bauch und die ganze Haut steht unter Spannung. Auch in der Pubertät kann es zu Dehnungsstreifen kommen, wenn der Körper als Ganzes schneller wächst, als die Haut in Wachstum und Entwicklung hinterherkommt", sagt Eckhard Breitbart.

"Dann hängt es davon ab, wie fest die Bindegewebsfasern in der Haut gewirkt sind und wie gut sie zusammenhalten. Letztlich ist solch ein Dehnungsstreifen nichts anderes als ein Riss im Bindegewebe, und zwar kein oberflächlicher, denn das Bindegewebe befindet sich unter der Oberhaut. Dieser Riss ist wie ein stumpfes Trauma, wie eine Narbe."

Kann man die Streifen auch wieder loswerden?

Breitbart: "Nein. Man steht bei der Therapie von Dehnungsstreifen voll auf dem Schlauch. Jeder, der sagt: „Damit kriegt ihr sie weg“, der lügt. Einölen hilft nicht, weil die Risse tiefer liegen. Da können Sie von außen auf die Haut draufschmieren, was Sie wollen, das bekommen Sie nicht wieder repariert."

"Es gibt zwar neue Methoden, mit denen sich über Hitze- oder Kälteeinwirkung das Bindegewebe teilweise ein wenig zusammenschrumpften lässt. Aber ganz weg gehen die Streifen damit auch nicht. Zumal solche Eingriffe für die Haut immer Stress bedeuten, was als Nebenwirkung schnell Hautirritationen nach sich ziehen kann."

Gibt es denn etwas, was man tun kann?

"Generell die Haut in Schuss halten mit Bewegung und Sport sowie einer völlig normalen Ernährung. Sauna tut gut, denn ein Kalt-Warm-Wechsel trainiert die Haut.

Ihre Pflege ist natürlich auch wichtig: Wenn Sie sie gut pflegen und einölen, massieren Sie sie. Das regt die Durchblutung an und lässt die begleitende leichte Entzündung von Dehnungsstreifen schneller verschwinden. Dann sind sie nicht mehr so rot und auffällig. Eine gute Pflege mit leichter Massage hilft also grundsätzlich, beseitigt aber nicht die Streifen."