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Stiftung Warentest: Eine gute Rentenversicherung bringt 4000 Euro mehr im Alter Fünfmal das Prädikat "gut" für Riester

21.09.2012, 03:14

Fünfmal gut, achtmal ausreichend, keinmal sehr gut; das ist das Ergebnis der jüngsten Riester-Untersuchung in der von der Stiftung Warentest herausgegebenen Zeitschrift Finanztest.

Berlin/Magdeburg (rgm) l Das Gros der getesteten 29 Angebote für eine klassische Riester-Rentenversicherung kam über ein befriedigend nicht hinaus. Die Riester-Rente ist weiterhin erste Wahl bei der Altersvorsorge - allerdings nur dann, wenn die Kunden ein gutes Angebot wählen.

Der Modellkunde von Finanztest erhält je nach Anbieter eine garantierte Monatsrente zwischen 138 Euro und 161 Euro. Der Unterschied zwischen der höchsten und niedrigsten Garantierente beträgt also 23 Euro, Monat für Monat. Bezieht der Kunde 15 Jahre lang seine Rente, sind dies insgesamt 4140 Euro Unterschied zwischen einem guten und schlechten Angebot, allein bei der Garantierente. Diese Rente kann durch Überschüsse steigen, die Unterschiede auch.

Teure Verträge leicht erkennen

Finanztest hat Angebote für einen 37-jährigen kinderlosen Modellkunden untersucht. Er zahlt 30 Jahre lang jährlich einen Eigenbeitrag von 1046 Euro; dazu kommt die staatliche Grundzulage von 154 Euro, insgesamt also 1200 Euro.

Versicherer, die hohe Kosten verlangen, können ihren Kunden bei Vertragsabschluss keine ordentliche Mindestrente zusagen. Logisch: Geld, das sie von den Beiträgen der Kunden und von den Zulagen abzwacken, fehlt fürs Ansparen.

In der Finanztest-Untersuchung sind teure Verträge leicht zu erkennen. Je schlechter das Urteil über die Rentenzusage ist, umso höher sind die Kosten. Die Rente, die der Versicherer dem Kunden schon bei Vertragsschluss garantiert, die Rentenzusage, ist ein wichtiges Kriterium. Sie ist mit 40 Prozent in unser Gesamturteil eingegangen. Denn auf diese Rente kommt es an, um die Altersvorsorge realistisch planen zu können.

Überschüsse können die garantierte Rente zwar noch steigern; doch sie sind ungewiss. Die Kunden können sich nicht darauf verlassen. Entscheidend ist, wie gut oder schlecht der Versicherer mit dem Kundengeld wirtschaftet und wie er seine Kunden am Anlageerfolg beteiligt.

Anbieter, die für ihre Kunden sehr gut anlegen, packen auf die garantierte Rente noch kräftig etwas drauf. Der Anlageerfolg der Versicherer für die Kunden ist daher ebenfalls mit 40 Prozent in das Finanztest-Qualitätsurteil eingegangen.

Für Sparer mit langem Atem

Sparer, die eine Riester-Rentenversicherung abschließen, brauchen einen langen Atem. Wenn sie den Vertrag nicht durchhalten, reicht das Guthaben nicht für die erwartete Zusatzrente. Der Vertrag sollte zeigen, wie viel Sparguthaben der Kunde zu welchem Zeitpunkt mindestens erreichen wird. So sieht er, wie wenig ihm bleibt, wenn er einmal nicht mehr zahlen kann und den Vertrag beitragsfrei stellt oder wenn er früher als geplant in Rente geht. Dies ist ein wichtiger Punkt bei der Prüfung der Transparenz der Angebote.

Ein wichtiges Kriterium ist auch, ob der Kunde seinen Vertrag zu den ursprünglichen Konditionen fortführen kann, wenn er mit der Zahlung aussetzen möchte, etwa in der Elternzeit oder in einem Sabbatjahr.

Auch die Kosten von Kündigung und Beitragsfreistellung hat Finanztest geprüft. Wenn eine Versicherungsgesellschaft Geld dafür nimmt, fiel das Finanztest-Urteil über ihr Angebot schlechter aus. Flexibilität und Transparenz der Tarife machen jeweils zehn Prozent des Gesamturteils aus.

Finanztest hat beispielsweise auch geschaut, ob die Versicherer ihre Kosten klar und für den Kunden nachvollziehbar darstellen. Die Unterschiede zwischen den Angeboten sind immens. Es ist wichtig, einen guten Vertrag zu wählen. Nur dann lohnt sich die Riester-Rente mit der Förderung vom Staat wirklich.

Weitere Informationen zur Riester-Rente in der Zeitschrift Finanztest 10/2012 und www.test.de/riester-rentenversicherung