Volksstimme-Telefonforum mit DRK-Blutspendedienst und Uni-Blutbank Für die Blutspende gibt es keine Altersobergrenze mehr
Auskunft zum Blutspenden gaben gestern beim Volksstimme-Telefonforum Dr. Elke Becker von der Blutbank der Uniklinik Magdeburg sowie Dr. Hartmut Kroll und Nico Feldmann vom DRK-Blutspendedienst. Anja Gildemeister notierte Fragen und Antworten.
Frage: Ich hatte kürzlich eine Darmspiegelung. Kann ich nächste Woche Blut spenden?
Antwort: Nach einer Darmspiegelung sollten Sie vier Monate lang kein Blut spenden.
Frage: Ich nehme Medikamente gegen Bluthochdruck ein. Spricht das gegen eine Blutspende?
Antwort: Wenn durch die Medikamente der systolische, also der erste Blutdruckwert, nicht höher ist als 180 mmHg und der diastolische, also der zweite Wert, nicht höher ist als 100 mmHg, dann spricht nichts gegen das Blutspenden.
Frage: Ich spende seit vielen Jahren Blut, nach den zurückliegenden drei Spendeterminen habe ich mich allerdings sehr matt gefühlt, außerdem war mir übel. Kann ich weiterhin Blut spenden?
Antwort: Sie sollten sich zukünftig gut auf die Blutspende vorbereiten, indem Sie vorher mindestens einen halben bis einen Liter trinken und sich hinterher ausruhen und den Spender-Imbiss mit Speisen und Getränken wahrnehmen. So gehen Sie gestärkt nach Hause. Auch eine eisenreiche Ernährung ist empfehlenswert.
Frage: Kann ich mit 73 Jahren weiterhin Blut spenden?
Antwort: Für die Blutspende gibt es keine Altersobergrenze mehr, die ärztliche Beurteilung ist entscheidend. Das trägt dem Umstand Rechnung, dass die Menschen heutzutage gesünder älter werden. Das Mindestalter liegt übrigens bei 18 Jahren.
Frage: Ich bin insulinpflichtiger Diabetiker. Darf ich Blut spenden?
Antwort: Nein, Sie dürfen nach den gesetzlichen Vorgaben kein Blut spenden.
Frage: Kann ich mit einem Körpergewicht von 44 Kilogramm bei 1,49 Körpergröße Blut spenden?
Antwort: Nein, die Blutspende ist erst ab einem Gewicht von 50 Kilogramm erlaubt. Da grundsätzlich immer ein halber Liter Blut entnommen wird, könnten Menschen mit einem niedrigen Körpergewicht und entsprechend niedrigem Blutvolumen durch eine Blutspende gesundheitliche Probleme bekommen.
Frage: Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch einen Impfschutz gegen Hepatitis A und B habe. Wird das bei der Blutuntersuchung überprüft?
Antwort: Die Uni-Blutbank Magdeburg überprüft im Rahmen der Blutspende auf Anfrage den Hepatitis-Impfschutz.
Frage: Ist es richtig, dass man nach Auslandsaufenthalten für einige Zeit vom Blutspenden ausgeschlossen ist?
Antwort: Der Ausschluss gilt zum Beispiel für Malaria-Endemie-Gebiete. Nach einem Aufenthalt dort sind Sie für sechs Monate vom Blutspenden ausgeschlossen. Auch nach dem Aufenthalt in anderen Regionen kann ein Ausschluss von der Blutspende notwendig sein. Sie werden deshalb im Fragebogen sehr genau nach Auslandsaufenthalten befragt.
Frage: Ich hatte Gebärmutterhalskrebs, der Tumor wurde entfernt. Darf ich Blut spenden?
Antwort: Gemäß den Richtlinien der Bundesärztekammer sind Krebspatienten von der Blutspende ausgeschlossen. Wenn sich allerdings der Tumor in Entstehung befand, keine Lymphknoten entfernt wurden und keine Chemotherapie notwendig war, ist eine Blutspende im Einzelfall möglich. Bringen Sie Ihren ärztlichen Befund zum Blutspendetermin mit.
Frage: Wird das Blut bei der Blutspende auf Diabetes untersucht?
Antwort: Nein, das Blut wird hinreichend untersucht, damit der Empfänger das Blut verträgt. Zu den Untersuchungen gehören unter anderem Tests auf Hepatitis und HIV.
Eine Blutzucker-Untersuchung gehört nicht dazu. Wenden Sie sich für Vorsorgeuntersuchungen bitte an Ihren Hausarzt.
Frage: Bekommt der Spender Geld für die Blutspende?
Antwort: Laut Gesetz ist die Blutspende freiwillig und unentgeltlich. Die Zahlung einer Aufwandsentschädigung ist möglich.
Frage: Ich leide im Frühjahr immer unter Heuschnupfen und gelegentlich unter Asthma. Kann ich Blut spenden?
Antwort: Wenn Ihre Allergien und Ihr Asthma nicht ständig behandlungsbedürftig sind, spricht nichts gegen eine Blutspende.
Frage: Kann ich mich bei der Blutspende zur Stammzellen-Entnahme anmelden?
Antwort: Eine Registrierung für die Stammzellenspende ist möglich. Fragen Sie bitte beim Blutspendetermin danach.
Frage: Ich nehme regelmäßig Antidepressiva ein. Kann ich trotzdem zur Blutspende gehen?
Antwort: Ob eine Blutspende trotz Medikamenteneinnahme möglich ist, hängt von der Erkrankung, dem Medikament und dem Einnahmemodus ab. Besprechen Sie das bitte beim Blutspendetermin mit dem Spende-Arzt.