1. Startseite
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Gesundheit
  6. >
  7. Unerwünschte Verkaufsanrufe: Betrugsmasche mit Pflegeleistungen: So schützen Sie sich

Unerwünschte Verkaufsanrufe Betrugsmasche mit Pflegeleistungen: So schützen Sie sich

Am Telefon bietet Ihnen jemand Pflegekurse oder Pflegeprodukte an, Ihre Versicherung wird angeblich die Kosten übernehmen - das ist sehr wahrscheinlich ein Betrugsversuch. So wehren Sie sich.

Von dpa 24.04.2025, 16:16
Telefonmasche: Betrüger bieten kostenpflichtige Pflegekurse oder sogenannte „Pflegeboxen“ an – meist unnötig oder völlig überteuert.
Telefonmasche: Betrüger bieten kostenpflichtige Pflegekurse oder sogenannte „Pflegeboxen“ an – meist unnötig oder völlig überteuert. Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-tmn

Düsseldorf - Ist ein Mensch auf Pflege angewiesen, gibt es einiges zu organisieren: Welche Hilfsmittel braucht es, wer pflegt und wie bekommen die Pflegenden selbst Unterstützung? Eine sichere Anlaufstelle für diese Fragen sind die Pflegekassen. 

Nach welchen Regelungen die unterstützen und wie Leistungen vereinbart werden, wissen Pflegebedürftige im Detail oft nicht. Das machen sich Betrüger zunutze, warnt die Verbraucherzentrale NRW: Am Telefon überzeugen sie pflegebedürftige Menschen von kostenpflichtigen Leistungen, die diese gar nicht brauchen, und rechnen die Leistungen dann bei der Pflegekasse ab. Der entsteht dadurch ein erheblicher finanzieller Schaden.

Die Masche: Verkauf von Pflegekursen und Pflegeboxen

Eine neue Masche ist es laut Verbraucherzentrale NRW, am Telefon Kurse für pflegende Angehörige zu verkaufen. Die Anrufer fragen nach Pflegekasse und Versichertennummer und rechnen dann mit der Kasse ab. Solche Kurse bieten die Pflegekassen allerdings selbst kostenlos an. Ein kostenpflichtiges Angebot sollte man sich daher nicht aufdrängen lassen.

Eine weiterer, bereits länger genutzter Schwindel: der Verkauf von Pflegeboxen. Bei der Pflege können verschiedene Verbrauchsprodukte anfallen, etwa Desinfektionsmittel, Einmalhandschuhe oder Bettschutzeinlagen. Kosten hierfür erstattet die Pflegekasse bei einem anerkannten Pflegegrad je nach Bedarf mit bis zu 42 Euro im Monat.

Auch solche Boxen sollten Sie sich am Telefon nicht verkaufen lassen. Das Vorgehen ist identisch: Die Betrüger fragen nach Ihren Versichertendaten und rechnen später mit der Kasse ab, den Inhalt der Box brauchen Sie aber womöglich gar nicht. Besonders bitter wird es für Verbraucher, wenn sie keinen anerkannten Pflegegrad haben. Denn dann bleiben sie selbst auf den Kosten sitzen.

Unerwünschte Anrufe sofort beenden

Die Verbraucherzentrale NRW rät, Anrufe, bei denen man Ihnen Pflegeleistungen schmackhaft machen will, sofort zu beenden. So werden Sie gar nicht erst in ein Gespräch verwickelt. Sie müssen auch keine Angst haben, aus Versehen ein hilfreiches, seriöses Angebot zu verpassen. Denn in der Regel kommen Anbieter von Pflegehilfsmittel nicht einfach so auf Versicherte zu, sondern die müssen initiativ selbst den Kontakt aufnehmen.

Haben Sie versehentlich einem Vertrag zugestimmt und erhalten eine Auftragsbestätigung per E-Mail oder Post, sollten Sie den Vertrag widerrufen und Ihre Pflegekasse kontaktieren, damit diese die Zahlungen stoppen kann. Wird Ihnen eine ungewollte Pflegebox geliefert, verweigern Sie am besten die Annahme und unterschreiben Sie nichts.

Außerdem sollten Sie einen solchen Betrug bei der Landesdatenschutzbehörde melden und Anzeige erstatten. Wenn Sie wissen wollen, woher die Betrüger Ihre Daten haben, können Sie beim Unternehmen schriftlich eine Auskunft über die gespeicherten Daten anfordern. 

Eine weitere Möglichkeit, sich gegen Betrugsmaschen zu wappnen, sind die offiziellen Pflegeberatungen der Kommunen. Dort erhalten Sie kostenlos Informationen über die Leistungen der Pflegeversicherung. Mit diesem Wissen können Sie unseriöse Angebote einfacher erkennen.