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  7. Blauzungenkrankheit: Fakten zu Symptomen, Impfung & Übertragung

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Mehr Fälle bei Rindern und Schafen Blauzungenkrankheit breitet sich aus: Wie gefährlich ist die Tierseuche?

Seit einigen Wochen steigt die Zahl der an der Blauzungenkrankheit leidenden Tiere. In Sachsen-Anhalt sind mehr als 30 Betriebe betroffen. Wie gefährlich ist die Tierseuche?

Von DUR/jh Aktualisiert: 11.09.2024, 13:59
Eine an der Blauzungenkrankheit leidende Kuh. Die Tierseuche breitet sich seit einigen Wochen immer mehr aus. Auch in Sachsen-Anhalt sind zuletzt Tiere erkrankt.
Eine an der Blauzungenkrankheit leidende Kuh. Die Tierseuche breitet sich seit einigen Wochen immer mehr aus. Auch in Sachsen-Anhalt sind zuletzt Tiere erkrankt. Foto: dpa

Halle (Saale)/Magdeburg. - Erstmals seit Jahren ist bei Rindern in Sachsen-Anhalt die Blauzungenkrankheit wieder aufgetreten. Mehr als 30 Betriebe waren bis Ende August betroffen. Fälle sind unter anderem bei einer Schafherde im Landkreis Mansfeld-Südharz, im Harz, im Landkreis Salzwedel und im Jerichower Land bekannt geworden. Auch in anderen Gebieten in Deutschland breitet sich die Virusinfektion aus. Im Juli nahmen die Fälle laut Friedrich-Löffler-Institut zu.

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Wie gefährlich ist die Krankheit? Hier gibt es die Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Was ist die Blauzungenkrankheit?

Laut dem Friedrich-Löffler-Institut (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, handelt es sich bei der Blauzungenkrankheit um eine virusbedingte Infektion, die hauptsächlich Rinder und Schafe betrifft. Das Bluetongue-Virus ist ein Orbivirus, das in 24 verschiedenen Serotypen vorkommt. Das Virus wird über kleine Mücken weitergegeben. Die Krankheit kann bei betroffenen Tieren tödlich enden.

Welche Tiere können erkranken?

Die Krankheit tritt vor allem bei Schafen und Rindern auf. Daneben können laut dem FLI auch Ziegen, Alpakas, Lamas und Wildwiederkäuer wegen der Infektion mit dem Bluetongue-Virus erkranken.

Haustiere wie Katzen und Hunde sind nicht von der Blauzungenkrankheit betroffen.

Welche Symptome treten auf?

Wie das FLI erläutert, sind schwere Symptome meist nur bei Schafen zu finden. Sie zeigen sieben bis acht Tage nach der Infektion Anzeichen der Erkrankung wie erhöhte Körpertemperatur und Apathie. Häufig sondern sich erkrankte Schafe von der Herde ab.

Zudem treten bei infizierten Tieren erhöhter Speichelfluss, Schaumbildung vor dem Maul und gerötete Maulschleimhäute auf. Oft kommt es zu einem Kopfödem. Mitunter rötet sich auch der Kronsaum an den Klauen, die Schafe lahmen dann.

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Nur selten sei die Verfärbung der Zunge, die der Krankheit ihren Namen gibt, zu sehen, erläutert die Behörde. Sie trete "nur bei  hochempfänglichen Schafrassen und sehr schweren Verläufen" auf.

Rinder zeigen in der Regel weniger starke Symptome als Schafe. Es kommt zu Entzündungen der Zitzenhaut und Schleimhäute im Bereich der Augenlider, Maulhöhle und Genitalien. Im Bereich der Zunge und des Mauls kann sich die Schleimhaut ablösen, auch Blasen an den Klauen können vorkommen.

Die Krankheit verläuft nicht bei allen Tieren tödlich, manche genesen auch wieder.

Ist die Tierseuche ansteckend?

Die Krankheit gilt als nicht ansteckende Infektionserkrankung. Eine Übertragung direkt von Rind zu Rind findet nicht statt. Hingegen wird die Blauzungenkrankheit laut dem Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz durch stechende Mücken aus der Familie der Gnitzen übertragen. In Deutschland gilt demnach die Culicoides dewulfi als Hauptüberträger.

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Die saugenden Gnitzen nehmen das Blut eines bereits infizierten Tieres auf und übertragen es beim Stechen auf ein anderes Tier. Da die Gnitzen vor allem bei feuchtwarmer Witterung aktiv sind, tritt auch die Blauzungenkrankheit in den Sommermonaten verstärkt auf.

Ist die Blauzungenkrankheit auch für Menschen gefährlich?

Der Erreger ist laut FLI für Menschen nicht gefährlich. Menschen erkranken nicht an der Blauzungenkrankheit. Auch der Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten ist ungefährlich.

Gibt es eine Impfung?

Ja, diese bietet laut Friedrich-Löffler-Institut derzeit den einzigen effektiven Schutz vor der Blauzungenkrankheit. Bisher sind in Deutschland drei Impfstoffe für die Virusvariante BTV-3 zugelassen.

"Sie reduzieren die klinischen Erscheinungen und reduzieren die Virämie. Einen vollständigen, sterilen Impfschutz, der Infektionen verhindern würde, bieten sie nicht", erläutert die Behörde. Die Impfung ist für Tierhalter freiwillig.