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Gesundheit Schnupfen, Fieber: Ab wann bin ich zu krank zum Arbeiten?

Mit dem Herbst beginnt auch bald wieder die Erkältungszeit. Sollte man sich krank zur Arbeit schleppen? Ab wann ist es besser, zu Hause zu bleiben?

Von Eva Fiedler Aktualisiert: 11.12.2023, 10:24
Nur ein bisschen erkältet oder richtig krank? Wer Fieber hat, sollte sich ins Bett legen. Foto:
Nur ein bisschen erkältet oder richtig krank? Wer Fieber hat, sollte sich ins Bett legen. Foto: dpa/dpa-tmn | Christin Klose

Halle (Saale) - Über Nacht hat einen die Erkältung richtig erwischt, die Nase läuft, man fühlt sich müde und schlapp. Doch ist ein bisschen Schnupfen schon ein Grund, nicht zur Arbeit zu gehen?

„Nein, ein Schnupfen ist noch kein Grund, um krankgeschrieben zu werden“, sagt Dr. Michael Deeg, Sprecher des Berufsverbandes der HNO-Ärzte. „Ansonsten sind Schmerzen ein guter Indikator. Sind sie so stark, dass ich mich nicht auf meine Arbeit konzentrieren kann, ist es sicherlich sinnvoller, sich auszuruhen.“

Mit Fieber nicht zur Arbeit schleppen

Allerdings kann das eigene Empfinden, wann man sich krank fühlt, sehr unterschiedlich sein. Fühlen sich manche schon mit einer leichten Erkältung zu schwach für die Arbeit, weigern sich andere selbst mit Fieber das Bett zu hüten. „Selbstständige sagen mir oft, dass sie einfach nicht ausfallen können“, erklärt HNO-Arzt Deeg, der in Freiburg eine Praxis betreibt.

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Dabei sollte man sich mit Fieber tatsächlich nicht mehr zur Arbeit schleppen. Mit erhöhter Temperatur, also mit 37,5 Grad, ist das noch in Ordnung, solange sich Berufstätige dabei wohlfühlen. Denn manchmal bringt es mehr, es bei der Arbeit etwas langsamer angehen zu lassen, als mehrere Tage auszufallen, auf die dann viel Stress folgt, weil alles liegengeblieben ist.

Doch spätestens wenn das Fieberthermometer 38 Grad anzeigt, sollte Schluss sein mit der Arbeit, damit der Körper sich erholen kann.

Krank zur Arbeit? An die Gesundheit der Kollegen denken

Neben dem eigenen Wohlbefinden sollte man jedoch auch an die Gesundheit der Kollegen denken. Denn die steckt man im Büro schnell an. Eine Erkältung wird wie eine Grippe durch eine Tröpfcheninfektion übertragen. Die Tröpfchen gelangen beim Niesen und Husten in die Luft. Beim Naseputzen oder wenn der Erkältete sich durch das Gesicht fährt, landen die Erkältungsviren an den Händen.

Von dort wandern sie auf Türklinken, Aufzugknöpfe und Telefonhörer und gelangen so zum nächsten Erkältungsopfer. Die wichtigste Regel für Erkältete im Büro lautet deshalb: Häufig und gründlich die Hände waschen.

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Wer sich zu krank fürs Büro fühlt, muss seinen Arbeitgeber so schnell wie möglich darüber informieren. Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vom Arzt muss dagegen erst am vierten Tag beim Arbeitgeber vorliegen, so lautet die allgemeine Regel. In manchen Firmen kann auch eine kürzere Frist für die Krankschreibung vereinbart worden sein. Laut eines Gerichtsurteils des Bundesarbeitsgerichtes dürfen Arbeitgeber von ihren Mitarbeitern auch schon am ersten Krankheitstag ohne Begründung ein Attest vom Arzt verlangen.

Kann ich mit Schnupfen arbeiten?

Kann ich arbeiten? Ja. „Ein leichter Schnupfen ist noch kein Grund, um krankgeschrieben zu werden“, sagt Dr. Michael Deeg, Sprecher des Berufsverbandes der HNO-Ärzte. Für eine Erkältung gelte im Prinzip das Sprichwort: Sie kommt sieben Tage und sie geht sieben Tage.

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Was kann ich selbst gegen Schnupfen tun? Landet beim Naseputzen klares Sekret im Taschentuch, hilft es, wenn man zum Beispiel inhaliert und ein Nasenspray oder Nasentropfen verwendet.

Wann sollte ich zum Arzt? Deeg: „Wenn Sie merken, dass sich das Nasensekret eitrig gelb-grün verfärbt und Sie einen Druck im Oberkiefer verspüren, deutet das auf eine Nasennebenhöhlenentzündung hin. Ist das der Fall, sollte man sich untersuchen lassen.“

Kann ich mit Husten arbeiten?

Kann ich arbeiten? Ja, in der Regel ist es kein Problem mit einem Husten arbeiten zu gehen.

Was kann ich selbst gegen Husten tun? Ist der Husten trocken, hilft es, die Schleimhäute zu befeuchten, zum Beispiel indem man eine Salzlösung inhaliert oder damit gurgelt. Auch warme Getränke zum Beispiel Kräutertees tun bei Husten gut.

Wann sollte ich zum Arzt? Wird der Husten nach einer Woche nicht besser, sollte man einen Arzt aufsuchen. Husten mit gelblichem oder grünlichem Auswurf ist zudem ein Anzeichen für einen bakteriellen Infekt. Ein Arzt sollte abklären, ob dieser mit einem Antibiotikum behandelt werden muss.

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Kann ich mit Fieber arbeiten?

Kann ich arbeiten? Nein. Mit erhöhter Temperatur - also mit 37,5 Grad und mehr - zur Arbeit zu gehen, ist aus ärztlicher Sicht noch in Ordnung solange man sich dabei wohlfühlt. Doch spätestens wenn das Fieberthermometer 38 Grad anzeigt, sollte Schluss sein mit der Arbeit, damit der Körper sich erholen kann. Denn Fieber ist immer ein Anzeichen dafür, dass der Körper sich gegen Krankheitserreger wehrt.

Was kann ich selbst gegen Fieber tun? Vor allem sollte man seinem Körper Ruhe gönnen. Wadenwickel zum Fiebersenken und viel trinken, sind bewährte Hausmittel.

Wann sollte ich zum Arzt? Steigt das Fieber auf mehr als 38,5 Grad an, sollte man zum Arzt gehen. Das gilt auch, wenn andere Grippe-Symptome dazukommen, etwa Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen und trockener Husten.

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Kann ich mit Halsschmerzen arbeiten?

Kann ich arbeiten? Ja. HNO-Arzt Michael Deeg: „Bei leichten Halsschmerzen liegt oft nur ein leichter viraler Infekt vor. Das lässt sich in der Regel gut selbst behandeln.“

Was kann ich gegen Halsschmerzen tun? Vor allem viel trinken. Die Flüssigkeit hilft den Schleimhäuten. Bestimmte Tees wirken zusätzlich, Salbeitee zum Beispiel desinfizierend. In der Apotheke gibt es Sprays und Gurgellösungen gegen die Bakterien im Rachenraum.

Wann sollte ich zum Arzt? Bei starken Halsschmerzen und Schluckbeschwerden oder Fieber ist es ratsam, zum Arzt statt zur Arbeit zu gehen. Deeg: „Ursache für die Beschwerden kann eine bakterielle Mandelentzündung sein, die mit einem Antibiotikum behandelt werden muss.“ Außerdem kann ein starker Schluckschmerz ein Alarmzeichen für eine Kehldeckelentzündung sein. „Ist das der Fall, kann das Schlucken schnell sehr unangenehm werden und zu Atemnot führen. Damit sollte man unbedingt zum Arzt“, sagt Deeg.

Kann ich mit Ohrenschmerzen arbeiten?

Kann ich arbeiten? Ohrenschmerzen können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Weil sie zudem schnell sehr schmerzhaft werden können, ist es ratsam, mit Ohrenschmerzen zunächst zum HNO- Arzt zu gehen. Der Arzt kann die genaue Ursache abklären und die richtige Behandlung empfehlen. „In vielen Fällen handelt es sich um eine Mittelohrentzündung oder eine Entzündung des Gehörgangs“, sagt HNO-Arzt Michael Deeg.

Was kann ich gegen Ohrenschmerzen tun? Zusätzlich zu der vom Arzt empfohlenen Therapie hilft Wärme bei einer Mittelohrentzündung gegen die Ohrenschmerzen. Ein altes Hausmittel sind Zwiebelsäckchen (warme Zwiebeln klein schneiden, in ein Tuch wickeln und auf das Ohr legen).

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Kann ich mit Kopfschmerzen arbeiten?

Kann ich arbeiten? Es spricht nichts dagegen, mit leichten Kopfschmerzen arbeiten zu gehen, sofern keine anderen Beschwerden dazukommen.

Was kann ich dagegen tun? Möglicherweise lindert die frische Luft auf dem Weg zur Arbeit die Schmerzen ja bereits. Sonst hilft eine Kopfschmerztablette. Wichtig ist außerdem darauf zu achten, dass der Körper mit genügend Flüssigkeit versorgt ist.

Wann sollte ich mit Kopfschmerzen zum Arzt? Treten zu den Kopfschmerzen Grippesymptome wie Fieber und Gliederschmerzen auf, sollte man zum Arzt gehen. Dauern die Kopfschmerzen länger als drei Tage an oder treten auch ohne Infekt regelmäßig auf, sollte man ebenfalls einen Arzt aufsuchen.