1. Startseite
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Gesundheit
  6. >
  7. Husten & Schnupfen im Winter – Diese Hausmittel helfen bei einer Erkältung!

Erkältungsmythen im Check Warm anziehen, kalte Dusche, Ingwer-Tee: Welche Erkältungstipps sind wirklich sinnvoll?

Dicke Jacke, heißer Tee - es gibt unzählige überlieferte Tipps, wie wir uns gegen Husten und Schnupfen schützen können. Allerdings taugen einige gar nichts.

Von DUR Aktualisiert: 13.11.2024, 09:50
Helfen Medikamente, Tee, Vitamin C und Co. wirklich zur Bekämpfung einer Erkältung? 
Helfen Medikamente, Tee, Vitamin C und Co. wirklich zur Bekämpfung einer Erkältung?  dpa

Berlin -  Der Winter ist die Hauptsaison für Erkältungen - und irgendwie auch für altbewährte Ratschläge zu dem Thema. Wer wurde nicht schon einmal gerügt, weil er ohne Schal und Mütze vor die Tür ging? Wem wurde noch nie das wundersame Allheilmittel gegen einen Schnupfen empfohlen?

Viele der oft gehörten Tipps zur Erkältungszeit sind wissenschaftlich zumindest umstritten. Wir geben einen Überblick:

Ratschlag: Zieh’ dich warm an, sonst erkältest du dich

Bewertung: Ein Zusammenhang ist nicht erwiesen.

Fakten: Es steckt doch schon im Wort drin: Erkältungen müssen eigentlich mit Kälte zu tun haben. Schließlich treten sie in den kalten Monaten besonders häufig auf. „Ein Zusammenhang zwischen Frieren und sich daraufhin erkälten ist wissenschaftlich nicht belegt“, sagt hingegen Martin Scherer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin.

Lesen Sie auch: Nasennebenhöhlen entzündet? Was hilft wirklich?

Erkältungen oder grippale Infekte werden von Viren und nicht von niedrigen Temperaturen ausgelöst. Ob die Kälte die Abwehrkräfte des Körpers so sehr schwächt, dass eine Infektion begünstigt wird, ist umstritten. Forscher fanden jedoch biologische Hinweise darauf, dass Immunzellen bei Kälte die Viren schlechter bekämpfen können.

Ratschlag: Kalte Duschen härten ab

Bewertung: Kann sein. Seltener krank wird man aber nicht.

Fakten: Wissenschaftler aus den Niederlanden gingen dieser These nach. Dabei kam heraus, dass Menschen, die anfingen, auch kalt zu duschen, sich seltener und weniger heftig krank fühlten.

Lesen Sie auch: Essen in der Erkältungszeit: Fränkische Kartoffelsuppe - Tipps zur Zubereitung

Bei den tatsächlichen Krankheitstagen pro Jahr gab es dagegen keine großen Unterschiede zu den Testpersonen, die weiter warm duschten. Scherer sieht zudem ein Problem: „Kalte Duschen sind nicht unproblematisch, sie können das Herz-Kreislauf-System überfordern.“

Ratschlag: Händewaschen  nicht vergessen

Bewertung: Ein guter Rat, sagen viele Experten.

Fakten: „Die Hände sind ein wichtiger Keimüberträger“, erklärt der Allgemeinmediziner Scherer. So können etwa beim Anfassen einer Türklinke Keime aufgenommen werden. Reibt man sich anschließend die Augen oder fasst sich an die Nase, gelangen unter Umständen die Erreger in die Schleimhäute.

Wem wurde noch nie das absolute Allheilmittel gegen einen Schnupfen empfohlen? Viele der oft gehörten Tipps sind wissenschaftlich jedoch umstritten.
Wem wurde noch nie das absolute Allheilmittel gegen einen Schnupfen empfohlen? Viele der oft gehörten Tipps sind wissenschaftlich jedoch umstritten.
dpa

Forscher gehen davon aus, dass regelmäßiges Händewaschen die Verbreitung von Viren einschränken und damit die Ansteckungsgefahr senken kann. Dafür sollten die Hände gründlich für 20 bis 30 Sekunden eingeseift werden.

Ratschlag: Du brauchst viel Vitamin C und Zink

Bewertung: Es bringt allenfalls geringe Vorteile. 

Fakten: „Ohne Vitamin C und Zink dauert eine Erkältung eine Woche, mit Vitamin C und Zink dauert sie sieben Tage“, sagt Scherer. Im Vorfeld einer Erkrankung können sie jedoch womöglich etwas helfen.

Die reguläre Einnahme von Zink reduzierte zumindest in Studien mit Kindern die Zahl der Erkältungen pro Jahr. Die regelmäßige Gabe von Vitamin C führte dagegen bei Erwachsenen lediglich zu einer geringeren Krankheitszeit und etwas abgeschwächten Symptomen.

Lesen Sie auch: Genug Vitamin C durch Obst und Gemüse

Auch wenn das Vitamin kein Allheilmittel gegen Erkältungen ist, bleibt es aus medizinischer Sicht sinnvoll, den Körper mit einer ausgewogenen Ernährung ausreichend damit zu versorgen.

Ratschlag: Ab ins Bett mit dir

Bewertung: Schlaf und Ruhe helfen tatsächlich gegen Erkältungen.

Lesen Sie auch: Schnief! 5 Tipps, die uns durch die Erkältungszeit helfen

Fakten: Es hat auf jeden Fall zwei Vorteile, wenn sich ein Kranker bei einer Erkältung Ruhe gönnt: Der Patient steckt weniger Menschen an. Zudem hilft Schlaf dem Körper, die Erkältungsviren abzuwehren. „Körperliche Schonung ist beim akuten Infekt sinnvoll. Übermüdung und Schlafentzug können das Immunsystem schwächen“, sagt Scherer. Nach seinen Worten kann das übrigens im Vorfeld auch die Anfälligkeit für Erkältungen erhöhen.

Ratschlag: Trink schön viel Ingwer-Tee mit Honig

Bewertung: Das kann Symptome durchaus lindern.

Fakten: Warme oder heiße Getränke können das Husten und den Abfluss von Schleim nach einer Information der Weltgesundheitsorganisation erleichtern. Generell sei Trinken bei Erkältungen förderlich.

Lesen Sie auch: Soll man bei einer Erkältung echt keine Milch trinken?

Honig hat demnach die Fähigkeit, einen trockenen Rachen und gereizte Bronchien zu beruhigen. In Ingwer sind sogar Stoffe enthalten, die gegen Rhinoviren wirken. Bei ihnen handelt es sich um einen der häufigsten Verursacher der klassischen Erkältung. Darüber hinaus ist bekannt, dass die Wurzel der Pflanze Entzündungen entgegenwirkt.

Ratschlag: Eine Nasendusche kann helfen

Bewertung: Der konkrete Nutzen ist unklar.

Fakten: Nasenspülungen mit Salz wird nachgesagt, dass sie gegen Viren wirken. Ob Nasenduschen jedoch wirklich Erkältungen vorbeugen oder bekämpfen können, ist umstritten. Einige Studien zeigten durchaus eine prophylaktische Wirkung bei regelmäßiger Anwendung. Grippale Infekte wurden seltener.

Lesen Sie auch: Nasenduschen mit salzhaltigem Wasser schützen die Schleimhäute vor Infektionen

Bei einer bestehenden Erkältung erleichterte das Nasenduschen Kindern zudem das Atmen. Australische Forscher verglichen jedoch die Ergebnisse mehrerer Studien und kamen zu dem Schluss, dass es bisher keine medizinisch bedeutsamen Anzeichen für einen Nutzen gibt.