Hyperhidrose: Das Schwitzen in den Griff bekommen
akz-i Es ist mehr als lästig: Das Shirt wird unter den Achseln immer feuchter, der Schweißfleck immer größer. Im Sommer oder beim Sport wird Schwitzen toleriert, doch wenn jemand grundlos viel schwitzt, empfinden wir das als unangenehm. Menschen mit der Erkrankung Hyperhidrose schwitzen an Achseln, Händen, Füßen oder sogar am ganzen Körper – und das ohne Anlass. Hier leidet nicht nur der Körper, sondern auch die Seele. Betroffene testen daher die verschiedensten Produkte aus – oft nur mit mäßigem Erfolg. Neben der seelischen Belastung kann die Hyperhidrose dann auch zu einem finanziellen Problem werden. Dabei gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die krankhaftes Schwitzen gut unter Kontrolle bringen können.
Schwitzen ist ein natürlicher und notwendiger Prozess, der unsere Körpertemperatur regelt. Was aber ist, wenn das Schwitzen übermäßig und andauernd auftritt? Für Menschen, die krankhaft schwitzen, kann der Alltag nicht nur im Sommer zur Qual werden. Sie fürchten das Naserümpfen und den Spott anderer, es herrscht ein ständiger Kampf gegen den eigenen Körper. Neben der körperlichen und seelischen Belastung kann das krankhafte Schwitzen zudem auch zu einem finanziellen Problem werden. Betroffene testen verschiedene frei verkäufliche Medizinprodukte aus, bei denen oft der erwünschte Erfolg ausbleibt. Hinzu kann ein enormer Kleidungs-Verschleiß durch die extreme Abnutzung der Kleidung durch Schweißflecken kommen. Dies kann zu einer zusätzlichen Belastung von mehreren hundert Euro im Monat führen.
Wann ist Schwitzen krankhaft? Jeder Mensch schwitzt unterschiedlich, die einen mehr, die anderen weniger. Schwitzen ist generell dann krankhaft, wenn es unabhängig von Temperatur oder körperlicher Anstrengung auftritt. Bis zu 13 Millionen Menschen leiden unter Hyperhidrose. Viele Betroffene gehen nicht zum Arzt, denn übermäßiges Schwitzen ist heutzutage leider immer noch ein Tabuthema. Doch die Überwindung lohnt sich, denn eine Hyperhidrose ist gut behandelbar. Die Methoden sind vielfältig und mit der richtigen Therapie lässt sich die Lebensqualität der Betroffenen erheblich steigern. Die Behandlung sollte daher immer individuell auf den Patienten zugeschnitten sein. Hierbei muss auch berücksichtigt werden, ob die Person am ganzen Körper oder lediglich an gewissen Stellen (z. B. Achselhöhlen, Hände, Füße) schwitzt. Die Ursachen für das vermehrte Schwitzen sind häufig unklar. Wer am ganzen Körper schwitzt, sollte abklären, ob nicht auch andere Krankheiten dahinterstecken.
Wie richtig behandeln? Dem Arzt stehen, je nach Schweregrad und Lokalisation der Hyperhidrose, verschiedene Verfahren für eine Therapie zur Verfügung: von Antitranspirantien, Iontophorese über die medikamentöse Behandlung bis hin zu Injektionen und operativen Verfahren. Auch Salbei kann therapiebegleitend eingesetzt werden, seine Wirksamkeit ist jedoch bislang nicht wissenschaftlich belegt. Schwitzt der Betroffene stark und am ganzen Körper, hat sich der Einsatz von sogenannten Anticholinergika (Tabletten) bewährt, die die Schweißbildung gezielt hemmen. Bei entsprechender Diagnose können die vom Arzt verordneten Medikamente gegen Hyperhidrose in den meisten Fällen von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt werden.
Hyperhidrose 2013 SD from AkZ Media on Vimeo.