HPV-Infektion Zu viel Oralsex? Forscher warnen vor steigenden Kehlkopfkrebs-Zahlen
Die Zahl von Patienten mit Kehlkopfkrebs steigt. Forscher geben als mögliche Ursache dafür auch zu häufigen Oralsex an. Was das Liebesspiel und die Anzahl der Sexpartner mit der Krebserkrankung zu tun haben.

Magdeburg/DUR/acs - In den USA leiden immer mehr Menschen an Kehlkopfkrebs. Laut medizinischen Experten kann eine Ursache dafür zu häufiger Oralsex sein. Der britische Forscher Dr. Hisham Mehanna von der Universität Birmingham berichtet im Kommunikationsporatl "The Conversation", dass vor allem Menschen mit vielen Oralsex-Partnern gefährdet seien, an Kehlkopfkrebs zu erkranken. Warum?
HPV-Virus kann Kehlkopfkrebs verursachen
Eine der Ursachen für die Zunahme von Kehlkopfkrebs sei eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV), erklärt der Experte. Dabei handelt es sich um ein normalerweise harmloses Virus, das durch Sex verbreitet wird. Das Virus wird mit mehreren Krebsarten in Verbindung gebracht - auch mit Kehlkopfkrebs. In 70 Prozent der Kehlkopfkrebs-Fälle in Großbritannien hat sich der Patient zuvor mit dem HP-Virus infiziert.
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Der Mediziner schreibt weiter, dass es in den letzten zwei Jahrzehnten im Westen „eine rapide Zunahme von Kehlkopfkrebs“ gegeben hätte. Einige seiner Kollegen würden sogar von einer Epidemie sprechen.
Oralsex als Ursache für Oropharynxkrebs
„Dies ist auf einen starken Anstieg einer bestimmten Art von Kehlkopfkrebs zurückzuführen, der als Oropharynxkrebs bezeichnet wird“, erklärt er. Oropharynxkrebs sei die häufigste Art von Kehlkopfkrebs und tritt in den Mandeln sowie im Rachen auf.
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„Diejenigen mit sechs oder mehr lebenslangen Oralsex-Partnern erkranken 8,5-mal häufiger an Oropharynxkrebs als diejenigen, die keinen Oralsex praktizieren", schreibt der Experte weiter.
Allein in den USA werden jedes Jahr mehr als 50.000 Fälle von Mund- oder Oropharynxkrebs diagnostiziert, die jährlich mehr als 10.000 Todesfälle verursachen. Das berichtet RTL.de. Die Zahl der Fälle wächst laut der American Cancer Society aktuell um bis zu 1,3 Prozent pro Jahr bei Frauen und sogar 2,8 Prozent bei Männern.
Generell gilt: Durch Verhütungsmittel wie Kondome kann man sich vor sexuell übertragbaren Viren und Krankheiten schützen - auch bei Oralsex.