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Zur Sicherheit Kleinwuchs bei Kindern untersuchen lassen

Kinder wachsen unterschiedlich schnell - und manchmal ist die Größe nicht so, wie es die medizinische Normen erwarten lassen. Das muss Eltern nicht sorgen. Warum man es dennoch lieber abklärt.

08.09.2020, 11:09

Altdorf (dpa/tmn) - Rund jedes 17. Kind wächst zu wenig - oder zu viel. Kleinwuchs oder Hochwuchs seien eine Abweichung von der Norm, die zwar häufig keiner medizinischen Behandlung bedarf, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie.

Dennoch sollten Eltern es abklären lassen: In seltenen Fällen könne die Wachstumsstörung ein erstes Anzeichen für eine ernste Erkrankung sein.

Wachsen Kinder zu wenig, könne das ein Erstsymptom für eine chronische Niereninsuffizienz sein oder auf die Erbkrankheit Achondroplasie hindeuten, die häufigste Form eines angeborenen Kleinwuchses. Mangelernährung, Asthma, Schilddrüsen-Unterfunktion oder auch ein Mangel an Wachstumshormonen zählen zu möglichen Ursachen eines verzögerten Wachstums.

Auch Hochwuchs könne das Symptom für andere, auf den ersten Blick nicht ersichtliche Begleiterkrankungen sein - zum Beispiel für das Marfan-Syndrom. Das ist eine seltene Erbkrankheit, bei der es unter anderem unbemerkt zu möglicherweise lebensbedrohlichen Veränderungen an der Aorta - der Hauptschlagader - kommen kann.

Zugleich beruhigt die Fachgesellschaft: Eine Abweichung von der Wachstumsnorm bedeute nicht automatisch, dass ein Kind krank ist. Oft lägen "Normvarianten von Größenwachstum" vor, die sich beispielsweise durch familiäre Veranlagung erklären lassen. Nach Angaben der Experten sind jeweils etwa drei Prozent aller Kinder klein- oder hochwüchsig.

© dpa-infocom, dpa:200908-99-474549/2

Robert Koch-Institut: Größenwachstum nach Alter (pdf; Seite 20, 21)

Kindergrößenrechner des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte