Magnetfelder Was Menschen mit Herzschrittmachern bei der Benutzung von Smartphones beachten sollten
Studien haben ergeben, dass Herzschrittmacher durch Magnetfelder in modernen Smartphones gestört werden können. Ein Kardiologe der Helios Klinik in Burg erklärt, was es damit auf sich hat.

Burg - Zuletzt hatte der Smartphone-Hersteller Apple gewarnt, dass einige medizinische Geräte durch die Magneten in den Smartphones des Unternehmens gestört werden könnten. Als Vorsichtsmaßnahme sollten Herzschrittmacher immer mit ausreichend Abstand zu potenziellen Störquellen getragen werden. Der Burger Kardiologe Dr. Tom Giesler erklärt, was dahinter steckt.
"Grundsätzlich handelt es sich bei allen Empfehlungen um Vorsichtsmaßnahmen. Die neuesten Modelle der Herzschrittmacher sind alle so entwickelt, dass sie Störquellen gut abschirmen", sagt Giesler einleitend.
Allerdings könnten bestimmte Geräte die Wirksamkeit von Schrittmachern beeinträchtigen. Vor allem Smartphones der neuesten Generation, wie das iPhone 12, oder kabellose Ladestationen beinhalten Magnetwellen, die die Schrittmacher stören könnten.
Nicht in der linken Hemdtasche tragen
"Die Geräte können für einen Frequenzwechsel der Schrittmacher führen, was zu einem anderen Modus des Schrittmachers führt. Die könnte verursachen, dass Herz schneller schlägt", erklärt Giesler.
Um dem vorzubeugen, reiche es, Abstand zwischen Schrittmacher und elektronische Geräte zu bringen. Das Smartphone mit Magnetwellen sollte zum Beispiel nicht in der linken Hemdtasche über dem Schrittmacher getragen werden. Genauso sollte beim Telefonieren nicht das gleiche Ohr verwendet werden, an dem sich der Schrittmacher befindet.
Wenn Träger bemerken, dass ihr Herz plötzlich schneller schlage, sollten sie zur Sicherheit einen Kontrollbesuch bei ihrem Arzt oder Kardiologen beantragen, um festzustellen, ob der Schrittmacher noch einwandfrei funktioniere.
Hersteller von Herzschrittmacher kontaktieren
Neben Smartphones oder Ladestationen lauern noch weitere Gefahrenquellen im Haushalt. Mikrowellen oder Induktionsherde zum Beispiel. Aber auch hier, betont Giesler, reiche es aus, wenn sich Träger von Schrittmachern in ausreichendem Abstand zu den elektronischen Geräten befinden. Bei der angeschalteten Mikrowelle zum Beispiel etwa eine Armlänge entfernt, könnte man sich an ähnlichen Werten orientieren.
Der Kardiologe betont aber auch, dass es am sichersten sei, bei dem Hersteller der Schrittmacher anzurufen. Bei der Ausgabe der medizinischen Geräte würde immer eine Broschüre mitgeliefert, in der eine Kontaktnummer zum Hersteller hinterlegt sei. Diese könnten am besten beurteilen, welche Abstände am besten gewährt werden sollten.