Sport hat positiven Einfluss auf das Gemüt Glückshormone gegen Blues
Köln (dpa) l Die dunkle Jahreszeit geht für viele Menschen mit einem Stimmungstief einher. Mit Sport kann jeder selbst etwas dafür tun, um seine Stimmung zu verbessern. "Vor allem Ausdauersportarten wie Laufen und Radfahren können positive Einflüsse auf den Gemütszustand ausüben", sagt Prof. Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln.
Bei langandauernder Bewegung bilden sich im Zwischenhirn Glückshormone wie Serotonin und Endorphin. Diese Hormone besetzen Rezeptoren, die den Reiz ins Nervensystem weiterleiten. Schon während der Belastung - der genaue Zeitpunkt hängt vom Trainingszustand und von der Intensität der Belastung ab - nimmt der Mensch diesen Reiz als inneres Wohlempfinden und Schmerzlinderung wahr. Läufer nennen dies"Runner\'s High" und glauben, ewig laufen zu können.
Je trainierter ein Organismus ist, desto zahlreicher sind seine Rezeptoren und umso einfacher gelingt es, auch nach Anspannungen wie Stress wieder zu entspannen. Somit steigert der Sport nicht nur akut die Stimmung, sondern macht auch resistenter gegen Stress. Zudem hilft der monotone Rhythmus vieler Ausdauersportarten, den Körper in einen meditativen Zustand zu versetzen und den Geist frei zu entfalten. "Drei- bis viermal in der Woche 45 Minuten Sport am Stück sollten es schon sein, damit die Laune auch spürbar steigt", rät Froböse. "Am besten in der Nachmittagssonne trainieren, dann fördern Sie auch die Vitamin-D-Produktion."
Bei Sportarten wie Fußball oder Handball kann das Gruppenerlebnis stimmungsfördernd wirken. In Kombination mit Ausdauersport dient dieses Erlebnis auch der Gesundheit und Stressresistenz - und ist somit ein gutes Mittel gegen Wintertristesse.