Verloren und gefunden Googles „Mein Gerät finden“: So funktioniert der Service
Verlorene Smartphones wiederfinden, Tracker für den Schlüsselbund verwalten - nach Apple hat nun auch Android ein Mitmach-Netzwerk zum Finden von Technik.
Berlin - Die Kopfhörer sind dauernd weg, der Schlüsselbund liegt mal wieder in der Sofa-Ritze? Plötzlich ist das Telefon abhandengekommen? Mit dem Start von Googles „Mein Gerät finden“ sollen nun auch Android-User ihre Technik leichter wieder aufspüren können.
Das neue Netzwerk ergänzt die schon länger vorhandene Gerätesuche und kann nun auch kompatible Geräte ohne aktive Internetverbindung aufspüren. Wie das funktioniert und was nicht geht - ein Überblick:
Wie kann ich das Netzwerk nutzen?
In den vergangenen Tagen haben viele Android-Nutzerinnen und -Nutzer Mitteilungen erhalten, dass „Mein Gerät finden“ auch in Deutschland verfügbar ist. Wer sich davon nicht abgemeldet hat, ist mittlerweile Teil des Suchnetzwerks.
Aufschluss darüber gibt es in den Einstellungen unter „Google“ und „Mein Gerät finden“. Hier lässt sich die Teilnahme des Telefons am Dienst auch abschalten.
Um Geräte aufzuspüren, muss - sofern nicht schon geschehen - noch aus dem Play Store die „Mein Gerät finden“-App heruntergeladen werden. Sie ersetzt die gleichnamige bisherige App.
Und wie funktioniert das Suchnetzwerk?
Im Prinzip so wie Apples „Wo ist?“-Netzwerk. Alle teilnehmenden Smartphones suchen via Bluetooth nach Geräten und Gegenständen in der Nähe, wie Google erklärt. Erkennen sie verbundene und registrierte Geräte, senden sie deren Standort an das Netzwerk. Je mehr Menschen mit ihren Geräten so ein Signal auffangen, desto präziser wird die Position angegeben. Ist niemand in der Nähe des Geräts, gibt es natürlich auch keine Positionsangabe.
Google gibt an, dass sämtliche Daten Ende-zu-Ende-verschlüsselt übertragen werden und nur die registrierten Inhaber eines Geräts dessen Standort sehen können. Man selber habe keinen Zugriff auf die Daten, versichert Google.
Was kann ich mit „Mein Gerät finden“ alles aufspüren und wie?
Über die Web-basierte Gerätesuche lässt sich (soweit aktiviert) das eigene Smartphone, Tablet oder Chromebook aufspüren, außerdem verbundene Bluetoothgeräte. Dazu meldet man sich bei seinem Google-Konto online an und wählt die Suchfunktion aus. Ist ein Gerät gefunden, kann man es hier sperren, einen Ton zum Auffinden abspielen oder es auf die Werkseinstellungen zurücksetzen.
Wie „heise online“ berichtet können nun auch Offline-Geräte aufgespürt werden. Im Praxistest klappt das halbwegs gut. Ein verbundenes Paar Pixel Buds Pro ließ sich nur insofern aufspüren, als es eine Mitteilung über die letzte Verbindung mit dem eigenen Smartphone gab. Der tatsächliche Standort ließ sich nicht abrufen.
Hat man nicht das Smartphone verloren, sondern nur ein Gerät, hilft die „Mein Gerät finden“-App. Hiermit lassen sich per Smartphone auch gekoppelte Bluetoothgeräte wie Smartwatches oder drahtlose Kopfhörer aufspüren. Damit das zuverlässig funktioniert, muss in den Einstellungen des eigenen Googlekontos der Standortverlauf aktiviert sein. Auch Tracker-Tags verschiedener Hersteller lassen sich nach Kopplung mit dem eigenen Google-Account über die App aufspüren.
Ist ein Gerät aufspürbar, wird es in einer Kartenansicht angezeigt. Über Google Maps kann man nun zum Beispiel eine Route zum Standort ermitteln, das Gerät sperren oder einen Ton zum Auffinden abspielen.
Welche Geräte kann ich nicht aufspüren?
Als Standardeinstellung ist das eigene Smartphone hinterlegt, sowie verbundene Bluetoothgeräte. Aber nicht alle. Denn einige Hersteller betreiben - Android-typisch - ihre eigenen Suchnetzwerke. Samsung etwa möchte, dass User für ihre Geräte eine Samsung-eigene App benutzen. Kopfhörer oder die Smart-Tags des koreanischen Herstellers würden entsprechend nicht in der App auftauchen.