Märchenausstellung Grimms Helden kommen nach Hamburg
In einer großen Erlebnisausstellung können Märchen-Liebhaber künftig in die Abenteuerwelten der Brüder Grimm eintauchen. Die Veranstalter versprechen jede Menge technischer Spielereien - und ein individuelles Ausstellungserlebnis für jeden Besucher.
Hamburg (dpa) - Ob Frau Holle, die es aus ihren Kissen schneien lässt, oder Hänsel und Gretel, die im Wald eine böse Hexe überlisten - seit Generationen wachsen Menschen mit den Märchen der Brüder Grimm auf.
Im Hamburger Baakenhafen hat am Mittwoch der Bau einer mobilen Eventhalle begonnen, in der Besucher vom nächsten Frühjahr an in die Welt ihrer liebsten Fabelhelden eintauchen können.
Auf 3000 Quadratmetern Fläche sollen Besucher der Erlebnisausstellung "Märchenwelten - Das Vermächtnis der Brüder Grimm" die Emotionen nachempfinden, die die fiktiven Protagonisten durchleben: "Tapferkeit, Mut, Liebe, Furcht, Verrat, Gier - all das, was Märchen seit jeher prägt, wird spürbar zum Leben erweckt", erklärten die Veranstalter.
Die Märchenwelten AG setzt bei ihrem Ausstellungskonzept vor allem auf multimediale und interaktive Elemente. Man wolle "das Beste aus Erlebnis und Kultur kombinieren", sagte Vorstandsmitglied Carolin Ngo. Besucher bekommen am Eingang einen Ring, der einen kleinen Chip enthält, auf dem Alter, Geschlecht und Landessprache gespeichert werden. Einzelne Stationen werden dann dem jeweiligen Gast angepasst. "Das heißt, ein sechsjähriges, Englisch sprechendes Mädchen würde die Ausstellung ganz anders erleben als zum Beispiel ein 40-jähriger, Deutsch sprechender Mann", so Ngo. Nach Verlassen der Ausstellung werden die persönlichen Daten laut Ngo wieder vom Chip gelöscht - es sei denn, ein Gast möchte seinen Ring mit nach Hause nehmen.
Pro Jahr erwarten die Veranstalter rund 300.000 Besucher, der Ticket-Vorverkauf hat bereits begonnen. Die Gäste dürfen sich laut Märchenwelten AG auf technische Highlights wie interaktive Böden und Wände freuen, die auf Bewegungen reagieren und sich dementsprechend verändern. Außerdem soll eine Computertechnologie Schatten zu Fantasiefiguren mutieren lassen und ein "Digital Mirror" Spiegelbilder in sich unabhängig vom Betrachter bewegende Alter Egos verwandeln.
Besucher müssen individuelle Entscheidungen treffen, aber auch gemeinsam mit anderen Abenteuer in einer Gruppe bestehen. Im Fokus soll dabei stets die Vermittlung von Werten aus den Grimmschen Märchen stehen, denn diese seien "die Basis unserer Gesellschaft - das, was uns alle verbindet", erklärte Ngo.
Die Märchenwelten wollen drei Jahre lang in der HafenCity bleiben, bevor sie 2022 als stationäre Ausstellung in die Nähe der Elbphilharmonie umziehen. Die mobile Halle soll dann mit den Grimm-Märchen an Bord auf Tournee durch Deutschland und Europa gehen.