Brauttasche Handcreme gegen Gewalt
Wer nächstes Jahr heiraten will, sollte schon jetzt fleißig planen - das gilt auch für die Brauttasche.
Wahre Freunde sind solche, die man abends um zehn anrufen und begrüßen kann mit einem quiekenden „Ich hab nix Blaues!“ So geschehen am Tag vor unserer kirchlichen Trauung. Andere Bräute hatte ich in der Vergangenheit stets bei Zeiten erinnert: Vergiss ja nicht etwas Altes, Neues, Geliehenes und Blaues. Nur bei der eigenen fällt mir das elf Stunden vorm Friseurtermin ein. Und das, wo das einzig Blaue in unserer Wohnung eine Küchenschere und ein Plüsch-Elefant sind. Doch auf meine Freundin und Trauzeugin ist Verlass: Sie besorgte mir am nächsten Morgen fix ein azurfarbenes Strumpfband.
Das passte gerade noch so in mein Brauttäschchen. Neben den anderen Glücksbringern lagerten dort schon diverse weitere Utensilien, die man dringend dabeihaben sollte: Handy, Lipgloss, Kamm, Taschentuch, Mini-Deo und, ganz wichtig, Handcreme. Ohne die hätten wir vor der Kirche wohl unsere Ringe, die wir seit dem Standesamtstermin trugen, nicht gewaltfrei vom Finger bekommen. Genaugenommen hatte ich sogar noch viel mehr dabei: Ersatzstrumpfhose, Blasenpflaster, Kaugummis, ... Das alles war, wie der Anglizismen-Fan es nennt, outgesourct – in die Tasche meiner Traum-Trauzeugin.