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Sauna unterm Dach Das oberste Stockwerk gegen Hitze isolieren

Ein ausgebautes Dachgeschoss ist im Sommer oft eine Qual - denn die Sonne prallt direkt auf die Dachfläche und -fenster und heizt die Wohnräume auf. Sie gut zu isolieren, bedeutet große Bauarbeiten.

Von Katja Fischer und Simone A. Mayer, dpa Aktualisiert: 16.08.2021, 17:35
Am besten ist außenliegender Sonnenschutz für ein Dachfenster: Ein Rollladen zum Beispiel hält die Sonneneinstrahlung vom Zimmer darunter ab.
Am besten ist außenliegender Sonnenschutz für ein Dachfenster: Ein Rollladen zum Beispiel hält die Sonneneinstrahlung vom Zimmer darunter ab. Velux/dpa-tmn

München/Berlin - So schön es ist, unterm Dach zu wohnen, im Sommer kann es unerträglich heiß werden. Zum einen wegen mangelnder Dämmung, zum anderen wegen ungenügend isolierter Dachfenster. Das lässt sich beheben, aber nur bedingt ohne großen Umbau.

Denn den größten Effekt auf das Klima im Dachgeschoss hat die Dämmung des Dachs. Klaus Edelhäuser von der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau spricht sogar von einer „immensen Wirkung, weil es sich um eine große Fläche handelt“.

„Dachfläche und Fenster bilden ein Gesamtsystem und sind als solches zu betrachten“, führt Marc Ellinger vom Verband Privater Bauherren aus. Aber: „Wenn von zwei schlecht gedämmten Komponenten, dem Dach und dem Fenster, das kleinere Teil verbessert wird, hat das keine nennenswerten Auswirkungen.“

Außendämmung häufig beste Lösung

Allerdings lässt sich diese Maßnahme nicht mal so einfach nebenbei machen. Man muss entweder von innen das Dach besser isolieren - oder man macht eine Außendämmung, die aber auch das Dach in Mitleidenschaft zieht.

Edelhäuser empfiehlt zwar die Außendämmung, aber auch am besten in Kombination mit Instandsetzungsarbeiten des Daches selbst oder gar dessen Erneuerung. „Dann ist es oft die einfachste und kostengünstigste Variante“, so der Bauingenieur.

Außenliegender Sonnenschutz für Fenster als schnelle Lösung

Zweites Einfallstor für die Sommerhitze sind die Dachfenster. Hier kann man bis zu einem gewissen Grad Bauarbeiten sogar vermeiden. Denn es gibt Sonnenschutz-Lösungen für die Fenster, die von innen oder von außen einfach mit ein paar Schrauben angebracht werden können.

Innenliegender Sonnenschutz in Form von Markisen, Rollos oder Stoffbespannungen könne einen großen Teil der Hitze abhalten, erklärt Edelhäuser. Es sei aber „wesentlich effizienter, wenn Rollläden oder Markisen außen am Fenster angebracht werden, damit die Wärme erst gar nicht in den Raum kommt.“

Mit ihnen wird dann meistens der Raum abgedunkelt. Es gibt aber auch außen einklippbare Sonnenschutzgewebe, die zwar die Sonnenwärme stark gefiltert durchlassen, den Einfall des Tageslichts aber nur minimal mindern. Auch sie findet man mit der Bezeichnung Markise im Handel.

Sonnenschutzgläser lassen kaum Sonnenwärme durch

Die Alternative ist der Einbau von Sonnenschutzgläsern, die auf dem Glas bis zu 80 Prozent der Sonnenenergie vom Innenraum abhalten. Dafür sorgt eine sehr dünne Metallbeschichtung, die aber nicht etwa mit einer selbstaufgeklebten Folie zu vergleichen ist.

Diese Beschichtung verringert für den g-Wert - den sogenannten Gesamtenergie-Durchlassgrad, mit dem man beim Kauf konfrontiert wird und der möglichst gering sein sollte. Dabei bleibt die Lichtdurchlässigkeit hoch und die Gläser sind farbneutral, erläutert der Verband Fenster + Fassade. Trotzdem rät Edelhäuser, beim Einsetzen von diesen Sonnenschutzfenstern auch direkt einen passenden außenliegenden Sonnenschutz wie Markise oder Rollo einzuplanen, um die beste Wirkung zu erzielen.

Profis müssen sauber arbeiten

Aber weder den Einbau der Fenster noch die Dachdämmung empfiehlt der Bauexperte Edelhäuser als Eigenleistung für Heimwerker. Selbst kleine Fehler können das erhoffte Ergebnis zunichtemachen und sogar gravierende Folgen für das Gebäude haben.

So darf die Hülle keine Lücken aufweisen, und gerade die Anschlusspunkte einer Dachdämmung an die Giebel, an die Traufe und an das Mauerwerk müssten gut gearbeitet sein. Denn Lücken in der Dämmung sind Wärmebrücken, an denen es zu Feuchteschäden und in der Folge Schimmelbildung kommen kann, erklärt Edelhäuser.