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Eisheilige 2025 Kälteeinbruch im Mai: Was ist dran am alljährlichen Wetterphänomen?

"Bloß nicht vor den Eisheiligen Tomaten ins Beet setzen!" Wer diese Eisheiligen sind und ob man sie abwarten sollte, bevor man den Balkon und Garten bepflanzt.

Von dpa/DUR Aktualisiert: 14.04.2025, 14:10
Stauden sollten erst ins Beet, wenn der Boden frostfrei ist. Am besten wartet man damit bis nach den Eisheiligen.
Stauden sollten erst ins Beet, wenn der Boden frostfrei ist. Am besten wartet man damit bis nach den Eisheiligen. Foto: dpa

Berlin. - Kaum eine Bauernregel hält sich so hartnäckig wie die der Eisheiligen: Erst wenn die Gedenktage zu Ehren der fünf Heiligen Mamertus, Pankraz, Servaz, Bonifaz und Sophie Mitte Mai vorüber seien, bestehe in Deutschland keine Frostgefahr mehr. Und erst dann, so besagt es die Bauernregel, könnten kälteempfindliche Pflanzen gesät, ausgesetzt oder aus dem Winterlager geholt werden.

Was ist dran an dem Mythos der Eisheiligen?

Wann sind die Eisheiligen 2025?

Die Eisheiligen sind jedes Jahr vom 11. Mai bis zum 15. Mai. Sie haben in Deutschland ein festes Datum im Kalender.

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Wie heißen die fünf Eisheiligen?

In Norddeutschland gelten Mamertus, Pankratius und Servatius (aufeinanderfolgend 11. bis 13. Mai) als Eisheilige. Im Süden und Südosten des Landes werden neben Pankratius und Servatius Bonifatius (14. Mai) und die „kalte Sophie“ (15. Mai) dazu gezählt.

Die Eisheiligen in der Übersicht:

Wer sind die Eisheiligen?

Mamertus, Pankratius und Servatius, Bonifatius und Sophie sind die Eisheiligen. Bei ihnen handelt es sich um Bischöfe und Märtyrer aus dem vierten oder fünften Jahrhundert. Ihre Gedenktage im Mai werden oftmals mit einem kalten Wetterumschwung in Verbindung gebracht.

Wann ist 2025 die kalte Sophie?

Die "kalte Sophie" markiert das Ende der Eisheiligen. Der Gedenktag der heiligen Sophia fällt jedes Jahr auf den 15. Mai und damit auf den letzten Tag der Eisheiligen. Sophie ist die letzte Eisheilige nach Mamertus, Pankratius, Servatius und Bonifatius.

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Was sagt die Bauernregel der Eisheiligen?

Für die Eisheiligen gibt es keine Feiern wie zu Christi Geburt oder für St. Martin. Aber die Gedenktage sollten vor allem Menschen mit grünem Daumen im Gedächtnis sein, denn sie erinnern an Bauernregeln, die sich Landwirte, Hobby- Profi-Gärtner angeeignet haben.

Die Bauernregeln der Eisheiligen lauten zum Beispiel: „Pankraz und Servaz sind zwei böse Brüder, was der Frühling gebracht, zerstören sie wieder.“ Oder: "Pflanze nie vor der kalten Sophie." Nicht weniger einprägsam: „Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost.“

Solche Sprichwörter sind ein überlieferter Erfahrungsschatz über meteorologische Wahrscheinlichkeiten und wiederkehrende Naturphänomene.

Warum erst nach den Eisheiligen Tomaten und Co. einpflanzen?

Die Bauernregeln zu den Eisheiligen beziehen sich auf Spätfröste im Frühling, die in Deutschland regelmäßig noch bis etwa Mitte Mai auftreten und Pflanzen schädigen können. Grund dafür sind laut Deutschem Wetterdienst Wetterlagen mit arktischer Polarluft, die zu diesem Zeitpunkt öfter auftreten.

Ist es zu den Eisheiligen immer kalt?

"Oft" heißt aber eben nicht "immer". Und je nach Witterung im Jahr endet die Frostperiode auch schon mal viel früher - oder später. So benennt der Deutsche Wetterdienst die Eisheiligen schon mal in "Schweißheilige" um, mit Tageshöchstwerten von über 25 Grad in manchen Jahren. In anderen Jahren können sie bei entsprechender Witterung zu "Schneeheiligen" werden.

Wettervorhersage: Wann gibt es 2025 keinen Frost mehr?

Daher sie die Bauernsprüche zu den Eisheiligen nur grobe Orientierungshilfe und keine festen Regeln. Außerdem gibt es heute wissenschaftlich ausgeklügelte Wettervorhersagen, auf die sich Landwirte und Hobbygärtner besser verlassen können.

Für den Zeitraum vom 11. bis 15. Mai ist derzeit kein Frost gemeldet.

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Stimmt die Bauernregel der Eisheiligen?

Aber: Die Bauernregeln zu beherzigen, schadet nicht. So verinnerlicht man grobe Zeiträume, in denen sich die Witterung häufig stark verändert – wie das eben Anfang bis Mitte Mai der Fall ist. Wer somit die sommerliche Garten- und Balkongestaltung erst anschließend angeht, sollte in Sachen Frostgefahr auf der sicheren Seite sein.

Wer allerdings sein Gemüse zu früh aussät oder auspflanzt oder sein Beet mit kälteempfindlichen Blumen bestückt, muss damit rechnen, dass die Pflanzen eingehen. Auch kälteempfindliche Topfpflanzen werden am besten nur dann im Freien gelassen, wenn es dauerhaft über zehn Grad warm ist.

Wer es vorher wagt, der sollte den Wetterbericht im Blick behalten und die Topfpflanzevn bei Frost wieder ins Haus holen oder mit einem Schlutzvlies über Nacht warm einpacken.