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Japanischer Staudenknöterich Invasive Pflanze auch in Sachsen-Anhalt verbreitet: Das müssen Sie jetzt wissen

Der invasive Japanische Staudenknöterich ist eine Gefahr für die einheimische Natur. Das können Sie tun, um das hartnäckige Gewächs aus Ihrem Garten zu verbannen.

Von DUR/jf 04.02.2025, 14:04
Der Japanische Staudenknöterich ist eine invasive Art. Er fällt vor allem durch seine weißen Blüten auf.
Der Japanische Staudenknöterich ist eine invasive Art. Er fällt vor allem durch seine weißen Blüten auf. Foto: Imago/Gottfried Czepluch

Magdeburg/Halle (Saale). Der Japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica) ist wohl jedem Gärtner ein Dorn im Auge. In den vergangenen Jahren breitet sich die invasive Art zunehmend in der Natur aus - auch in Sachsen-Anhalt. Für Menschen ist die Pflanze zwar nicht gefährlich, allerdings leiden einheimische Arten unter ihr.

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Wieso ist der Japanische Staudenknöterich gefährlich?

Die Pflanze wächst mit zehn bis 30 Zentimetern am Tag extrem schnell. Sie kann bis zu drei Meter hoch werden, ihre Wurzeln reichen bis zu zwei Meter tief ins Erdreich. Staudenknöteriche verbreiten sich in der Regel über sogenannte Rhizome, ein unterirdisch wachsendes System aus Sprossachsen.

Im Frühjahr sprießen daraus die meterhohen Triebe mit ihren 20 bis 40 Zentimeter langen Blättern. Mit ihrem dichten Blattwerk überschattet der Japanische Staudenknöterich die einheimische Flora und verdrängt diese. Die ursprüngliche Vegetation wird überwuchert und stirbt ab.

Auch der Wasserwirtschaft ist er ein Dorn im Auge. Er wächst an Flussufern, wird beim Hochwasser weggeschwemmt, wodurch es stärker zu Bodenerosionen kommen kann.

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Im Juli und August blüht der Japanische Staudenknöterich weiß, wodurch man ihn in der Landschaft gut erkennen kann. Während die Blätter beim ersten Frost absterben, überleben die unterirdischen Rhizome den Winter problemlos. Von Jahr zu Jahr werden sie stärker und verholzter, wodurch es immer schwieriger wird, sie zu entfernen.

Wie werde ich den Japanischen Staudenknöterich los?

Auch wenn mittlerweile davon abgeraten wird, Staudenknöteriche anzupflanzen, findet die Pflanze trotzdem immer wieder ihren Weg in die Gärten. Wenn sich das Gewächs schon flächig ausgebreitet hat, ist es umso schwerer, es loszuwerden. Ein schnelles Handeln ist also notwendig.

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Kleine Bestände lassen sich durch Ausgraben der Rhizome oder durch konsequentes Herausreißen der Triebe bekämpfen. Hatte der Staudenknöterich schon Zeit, sich auszubreiten, muss er alle drei bis vier Wochen gemäht werden, um ihn im Zaum zu halten. Über mehrere Jahre kann man die Bestände so zurückdrängen.

Eine weitere Möglichkeit ist es, die abgemähte Fläche über drei bis fünf Jahre mit einer dunklen Folie abzudecken. So werden die Wurzeln geschwächt.

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Bei sehr großen Beständen hilft nur noch ein kompletter Bodenaustausch. Das ist allerdings sehr aufwendig und teuer. Je nach Schwere des Befalls muss dabei der Boden bis zu zwei Meter Tiefe entfernt und ausgetauscht werden. Der mit Rhizomen belastete Boden muss entsorgt werden und darf nicht wieder als Mutterboden verwendet werden.

Wie entsorge ich das Schnittgut richtig?

Es ist wichtig, dass das Schnittgut richtig beseitigt wird. Auf keinen Fall sollte es auf benachbarte Flächen oder in der Natur entsorgt werden. Letzteres ist nicht nur illegal, sondern so kann sich die Pflanze wieder ausbreiten. Auch in der Biotonne oder auf der Grünschnittdeponie hat der Staudenknöterich nichts zu suchen. Am sichersten wird er über den Hausmüll entsorgt.

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Wie kam der Japanische Staudenknöterich nach Europa?

Der Staudenknöterich ist in ostasiatischen Ländern wie Japan, Taiwan, Korea und China beheimatet. Die Pflanze ist ein Neophyt, das heißt sie wurde vom Menschen nach Europa eingeführt. Im 19. Jahrhundert brachte der bayerische Arzt Philipp Franz von Siebold ihn von einer Reise mit. Er wurde als Zierpflanze, als Deckungspflanze und zur Böschungsbegrünung eingesetzt.