Zimmerpflanzen Regenwasser zum Gießen nutzen
Jubel, wenn der Kaktus erblüht? Das Zimmergrün kann einem ans Herz wachsen und ein treuer Begleiter sein - wenn man es richtig pflegt.
Berlin (dpa) l Eine treue Zimmerpflanze begleitet uns länger, als so mancher Lebensabschnittspartner es tut. Entsprechend hängen wir an dem lieben Grün – und dennoch pflegen wir es im stressigen Alltag meist unzureichend. Ein paar Tipps:
Das Wichtigste zuerst: Die meisten Zimmerpflanzen vertragen zu trockene Wurzeln, aber Staunässe nicht. Sie tritt ein, wenn zu viel Wasser gegeben wurde, das aus dem Topf nicht abläuft und über längere Zeit auf die Wurzeln einwirkt. Die Folge: Sie faulen. Daher sollte der Wasserstand regelmäßig kontrolliert werden. Im Winter kommt noch ein besonderer Umstand hinzu: Die Pflanzen sind oft trockener Heizungsluft ausgeliefert, gerade wenn sie auf dem Fensterbrett über dem Radiator stehen. In dieser Zeit kann man sie zusätzlich pflegen, indem man ihre Blätter mit zimmerwarmem, kalkarmem Wasser besprüht.
Wichtig ist zu wissen, dass viele Pflanzen frisches Wasser aus dem Hahn nicht mögen. So zum Beispiel das beliebte Zimmergrün Schwertfarn. Die Pflanze mag lieber abgestandenes Wasser, das außerdem weich sein sollte. Damit ist Wasser gemeint, das wenig Kalk enthält. In Regionen, in denen das Leitungswasser hart ist, kann zum Beispiel gesammeltes Regenwasser genutzt werden.
So manche Pflanze bevorzugt es auch, ihr Wasser selbst von unten aufzunehmen, statt es von oben durch die Kanne zu erhalten. Das Alpenveilchen ist dafür ein Beispiel. Am besten beim Kauf von neuem Grün die Experten im Handel nach den Gewohnheiten der Pflanzen fragen.
Wer das Wässern mal vergessen hat, sollte den Topf komplett so lange ins Wasser stellen, bis sich der Wurzelballen mit Wasser vollgesogen hat. Dann kurz abtropfen lassen und die Pflanze im Anschluss an einen kühleren Ort stellen. Experten zufolge könne es aber ein wenig dauern, bis sich die Pflanze im Anschluss vollständig von der Trockenheit erholt.
Das Bücherregal wird regelmäßig abgestaubt. Die Pflanzen im gleichen Raum auch? Das ist äußerst wichtig. Liegt Staub auf den Blättern, kann sich die Energiegewinnung der Pflanze um bis zu 35 Prozent einschränken. Denn über die Blätter versorgen sich Pflanzen mit Energie. In ihnen steckt der grüne Farbstoff Chlorophyll, der die Kraft des Sonnenlichts aufnimmt und sie speichert. Außerdem nehmen sie über das Laub Kohlendioxid (CO2) auf. Beides ist nötig, um bei der Photosynthese den Zucker Glucose herzustellen. Er dient den Pflanzen als Nahrung. Am besten zum Abstauben ein weiches Tuch nutzen. Und: So manche Pflanze mag auch ab und an eine Dusche in der Wanne.
Pflanzen brauchen Licht. Dabei darf man sich nicht von persönlichen Eindrücken täuschen lassen: Was das menschliche Auge im Winter als hell empfindet, kann Pflanzen deutlich zu wenig sein. Vielen Zimmerpflanzen ist es bereits zwei Meter vom Fenster entfernt zu dunkel. Hängen die Blätter herab oder verfärben sich gelblich, kann das ein Zeichen für Lichtmangel sein.
Wer keine Möglichkeit hat, die Pflanze näher an ein Fenster zu rücken, sollte auf Exemplare zurückgreifen, die mit wenig Licht klarkommen. Zu diesen Pflanzen zählen Kletterphilodendron (Philoden- dron scandens) und die Efeutute (Epipremnum aureum). Beide gedeihen schon bei wenig Lichteinfall. Auch Geigenfeige (Ficus lyrata), Bogenhanf (Sansevieria) und der Drachenbaum (Dracaena fragrans, D. deremensis) kommen mit wenig Licht klar.
Im Winter können zu hohe Temperaturen ein Problem sein: Viele Zimmerpflanzen mögen es kühler, als es in Innenräumen während der Heizperiode ist. So fühlen sich Einblatt und Schwertfarn bei nur 12 bis 15 Grad am wohlsten. Efeu und Topfgerbera kommen auch mit noch niedrigeren Temperaturen zurecht. Sie alle mögen zwar helle Standorte, aber am Fenster unter direkter Sonneneinstrahlung können die Zimmerpflanzen rasch verbrennen, vertrocknen oder ausbleichen.