Hobby-Gärtner Rosenrausch an der Alten Elbe
In Beuster blühen im Garten von Rüdiger Schwesig und Carmen Marquardt Kamelien. Besucher sind erwünscht.
Beuster l Wenn im Frühjahr andere Gärten erst erwachen, stehen Carmen Marquardts Kamelien in voller Blüte. Von April bis Mitte Mai blühen in ihrem Garten am alten Elbarm in Beuster bis zu 30 ostasiatische Teestrauchgewächse in den unterschiedlichsten Farben. Die anspruchsvollen Kamelien sind eine besondere Leidenschaft ihres Lebenspartners Rüdiger Schwesig.
„Wir mussten viel Lehrgeld zahlen, bis wir den Dreh raus hatten“, berichtet die 51-jährige Hobbygärtnerin. Denn etwa 120 Euro kostet eine 1,20 Meter große Kamelie in einer Fachgärtnerei. Meist werden sie in Gewächshäusern gehalten, doch durch das besondere Klima auf der Halbinsel der Elbe gedeihen die frostempfindlichen Gewächse windgeschützt hinter dem alten Fachwerkhaus. Die üppige Blüte zieht jedes Frühjahr Kamelienfans ins altmärkische Beuster.
Doch auch jetzt hat der 2500 Quadratmeter große Garten des Paares Besuchern einiges zu bieten. Denn rund 230 Rosensorten stehen im Sommer in voller Blüte. Ramblerrosen klettern an Bäumen hoch, Kletterrosen erobern selbst geschweißte meterhohe Gerüste, alte Rosensorten und Neuzüchtungen wechseln sich ab. Weil Carmen Marquardt es gar nicht schaffen würde, alle Ranken hochzubinden, hat sie sich eine besondere Methode ausgedacht. Die Rosenbüsche bekommen einen Mantel aus Maschendraht, der sie stützt und nach und nach von den Ranken durchwachsen wird, bis er nicht mehr zu sehen ist. Kleine Schilder geben Auskunft über den Namen der Züchtung. Um Blattkrankheiten wie Mehltau, Rosenrost und Sternrußtau zu verhindern, werden die Rosen gespritzt.
Unter der großen Rosenkuppel serviert die Hobby-Gärtnerin Besuchern Kaffee und Kuchen. Manchmal sind es Radfahrer, die auf dem Elbwanderweg unterwegs sind, mal Gartenfans, die die Termine der offenen Gärten der Altmark nutzen, um sich Inspirationen für den eigenen Garten zu holen. Manche tauschen auch Stauden mit den Gastgebern, die ständig ihr blühendes Paradies weiterentwickeln.
Kurz vor der Wende hatte das Paar das Fachwerkhaus von 1921 samt Grundstück erworben und aus der Wildnis einen Garten geschaffen. Dabei musste es einige Rückschläge in Kauf nehmen. Durch die Nähe zur Elbe stand der Garten 2002 und 2013 im Wasser. Während kurioserweise die empfindlichen Kamelien überlebten, starben die zahlreichen alten Rhododendren ab.
Beim Hochwasser vor drei Jahren gingen auch zwei neun Meter hohe Araukarien, chilenische Schmucktannen, kaputt, die Rüdiger Schwesig aufwendig mit einem Spezialtransport aus dem Oldenburger Land nach Beuster hatte bringen lassen. Sie dienen jetzt den Rosen als Klettergerüst.
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