Hölzerne Farbtupfer Sieben winterblühende Sträucher für den Garten
Blütenpracht trotz Frost: Mit Winterblühern holen Sie auch bei Minusgraden Duft und Farbe in den Garten. Einige sind extrem robust, andere brauchen Schutz – aber alle sind ein Hingucker.
Gütersloh/Haan - Der Garten ist im Winterschlaf. Es dominiert ein trister Mix aus Graubraun und Dunkelgrün. Es sei denn, im Garten wachsen Gehölze, die im Winter blühen.
Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe von Schönheiten, die sich trotz der Kälte mit Blüten schmücken und dadurch auffallen. Die Blütezeit der Winterblüher beginnt meist in den Wochen um den Jahreswechsel. Robert Markley, Geschäftsführer des Verbandes der GartenBaumschulen, bezeichnet diese „Eisblumen“ passend als „Aperitif“. Sie machen Lust auf die neue Saison und geben Anlass zur Vorfreude auf den Frühling.
1. Der Winter-Duftschneeball
Einer der bezaubernden Vertreter ist der Winter-Duftschneeball (Viburnum farreri). „Die Knospen haben eine deutliche Rosafärbung, die mit dem Erblühen zu einem reinen Weiß verblassen“, sagt Daniela Toman, Vorsitzende des Förderkreises des Stadtparks und Botanischen Gartens Gütersloh.
Diese wenige Zentimeter langen Blüten stehen in Rispen am Zweigende zusammen, sodass sie trotz der geringen Größe eine Wirkung erzielen. Dabei kommen nicht nur die Augen auf ihre Kosten, sondern auch die Nase, denn von den Blüten geht ein feiner Duft aus.
Der Winter-Duftschneeball gilt als sehr winterhartes Gehölz. „Sollten einmal die Blüten durch Frost braun werden, sitzen zahlreiche noch ungeöffnete Knospen an der Rispe, die für frische Farbe sorgen“, so Toman.
2. Die Zaubernuss
Eine weitere beliebte Gattung für winterliche Farbtupfer ist die Zaubernuss (Hamamelis). Sie ist unseren Gärten ein weit verbreiteter Winterblüher. „Es handelt sich um einen mannshohen Strauch, der sich mitten im Winter ein spektakuläres Blütenkleid überstreift“, sagt Robert Markley. Der Hauptblühmonat ist der Januar.
Es gibt einige Sorten, die bis in den März hinein blühen. Die meisten Sorten blühen gelb. Es gibt aber auch Formen mit roten Blüten, so Markley. Die Blüten sitzen dicht an den Trieben und entfalten fadenartige Blütenblätter. Sollte das Thermometer während der Blüte deutlich unter null Grad Celsius sinken, rollen sich die Blütenblätter zum Schutz ein.
Die Zaubernuss ist ein langsam wachsender Strauch. Schnittmaßnahmen sind nur selten erforderlich. Allerdings gibt Robert Markley zu bedenken, dass es sich in der Regel um veredelte Sträucher handelt. Wenn man also Wildtriebe entdeckt, müssen sie umgehend abgeschnitten werden. „Anderenfalls überwuchern sie die Edelsorte.“
3. Die Kornelkirsche
Wer Winterblüher aus der heimischen Flora in den Garten bringen will, wählt die Kornelkirsche (Cornus mas). Dieser zu den Wildobst-Arten zählende Strauch hat kuglige Blütendolden in kräftigem Gelb. Sie sind für die ersten Bienen im Garten eine wichtige Futterquelle.
Der Strauch ist sehr robust und kann bis zu sieben Meter hoch werden. Er erweist sich aber als schnittverträglich und kann sogar als Hecke gepflanzt werden. Der Standort kann sowohl sonnig als auch schattig sein.
4. Der Papierbusch
In den vergangenen Jahren wird öfter die Papierblume, auch Japanischer Papierbusch (Edgeworthia chrysantha 'Grandiflora') im Handel angeboten. Dieser flachwurzelnde Strauch trägt große, orangegelbe Blütendolden, die einen feinen Duft verbreiten.
Allerdings ist er nur für geschützte Lagen oder für die Kübelkultur geeignet, da er nicht zuverlässig winterhart ist. Der vieltriebige Strauch braucht humosen, durchlässigen Boden.
5. Der Mittelmeer-Schneeball
Auch dem Mittelmeer-Schneeball (Viburnum tinus) mangelt es an vollständiger Winterhärte. Gerade in Hausnähe stehen die immergrünen Sträucher aber so geschützt, dass sie die winterliche Kälte problemlos überstehen. Daniela Toman rät zu einem humosen Boden, damit sich die Wurzeln gut ausbreiten und auch bei Hitze den Strauch gut versorgen können.
6. Die Winterkirsche
Zu den frühen Winterblühern zählt die Rosa Winterkirsche (Prunus subhirtella 'Autumnalis'). Sie schmückt die Zweige mit ihren weißen, zart duftenden Blüten und lenkt zuverlässig vom Winterblues ab. Der Industrieverband Agrar empfiehlt im Netz einen sonnigen, aber geschützten Standort für die Winterkirsche. Sie bevorzugt frische, kalkhaltige Lehmböden und eignet sich auch als Kübelpflanze.
7. Die Winterblüte
Mit der Winterblüte (Chimonanthus praecox) kommen nicht nur hellgelbe Blüten, sondern auch ein feiner Vanilleduft in den winterlichen Garten. Der Strauch erreicht eine Höhe von zwei bis drei Metern. Damit die Blüten gut zur Geltung kommen, sollte man einen dunklen Hintergrund wählen, zum Beispiel von Immergrünen. Das gilt für alle Gehölze, die während der kalten Jahreszeit an den blattlosen Zweigen ihre Blüten präsentieren.
Grundsätzlich sollte man die Winterblüher so im Garten platzieren, dass die Blüten in den Wintermonaten gut sichtbar sind. Das kann der Vorgarten sein oder der Weg zum Kompostplatz. Stehen die Sträucher nahe am Fenster, kann man die Entwicklung der Blüten direkt vom Fenster aus betrachten.
Mit Stauden und Zwiebelblumen unterpflanzen
Damit die winterliche Tristesse keine Chance hat, werden die Sträucher mit winterblühenden Stauden und frühen Zwiebelblumen unterpflanzt. Dazu zählen neben Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) und Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum), auch Winterlinge (Eranthis hyemalis) sowie Christrosen (Helleborus in Arten und Sorten).