Wassermangel Trockenheit: Kleingartenverbände wollen aufklären
Mulchen, beschatten und sparsam wässern: Angesichts lang anhaltender Trockenheit klären Kleingartenverbände ihre Mitglieder über den sparsamen Umgang mit Wasser auf. Pools sind nicht mehr zeitgemäß.
Berlin/Werder - Kleingartenverbände in Berlin und Brandenburg wollen ihre Mitglieder zum sparsamen Umgang mit Wasser bewegen. Sven Wachtmann vom Vorstand der Berliner Gartenfreunde etwa sieht Swimmingpools besonders kritisch. „Wir wollen nicht alles verbieten, aber es ist eigentlich ein Wahnsinn, was die Pools an Wasser verbrauchen“, sagt der Fachberater. Sie seien eine Katastrophe.
Fred Schenk, Geschäftsstellenleiter des Landesverbands Brandenburg der Gartenfreunde, betont, es sei ratsam, den Rasen beim Wässern außer Acht zu lassen. „Golfrasen brauchen wir nicht, schon gar nicht im Kleingarten“, so Schenk. Selbst wenn Rasen vier Wochen kein Wasser bekomme, erhole er sich wieder. „Im Land Brandenburg ist Wasser im Sommer Mangelware“, sagt er. Viele Kommunen hätten daher schon in den Vorjahren die Wassernutzung eingeschränkt.
Klimagarten 2.0
Beide Verbände klären seit Jahren über das sparsame Wässern auf. Der Berliner Verband startete die Initiative Klimagärten und bot im Netz zahlreiche Tipps und Empfehlungen. Auch in der Verbandszeitschrift gibt es in der neuen Serie Klimagarten 2.0 Tipps von Gärtner und Gartenbauingenieur Wachtmann. Beim brandenburgischen Verband sei das Thema Wassermanagement seit Jahren ebenfalls sehr präsent. Laut Schenk seien zum Beispiel die Fachberater geschult.
Wachtmann empfiehlt vor allem das Mulchen, das vor dem schnellen Verdunsten schützt. Als sinnvoll erweist sich ihm zufolge auch das Konzept des Waldgartens, bei dem Pflanzen sich gegenseitig beschatten. „In den vergangenen beiden Jahren haben wir viele Verbrennungserscheinungen, zum Beispiel an Johannisbeeren beobachtet“, so Wachtmann. Die Sonnenintensität sei zu stark. Halbschatten genüge den Pflanzen meistens auch.
Bei der Auswahl der Pflanzen empfiehlt er, auf sparsame Sorten zu achten. Von Hortensien etwa sollten sich Gärtner eher verabschieden. „Die brauchen zu viel Wasser“, erklärt der Experte. Verschiedene Bezirksverbände hätten bereits Schaugärten angelegt, in denen man sich anschauen kann, wie man Wasser sparen kann.