Pflanzliches Hundefutter Hund vegan ernähren: Mit diesen Tipps klappt es
Fleischlos glücklich – geht das auch bei Hunden? Haustiere tragen zur Umweltbelastung bei, vor allem durch ihr Futter. Wie eine Umstellung auf pflanzliche Ernährung auch dem Vierbeiner schmeckt.

Stuttgart - Wie ist eigentlich die Ökobilanz meines Hundes? Die Technische Universität Berlin hat ausgerechnet, dass der C02-Fußabdruck eines 15 Kilogramm schweren Hundes im Laufe von 13 Lebensjahren 8,2 Tonnen beträgt. Neben den Ausscheidungen ist es vor allem das Tierfutter, das die Umwelt belastet.
Mit einer pflanzlichen Ernährung lässt sich die Umweltbilanz des Vierbeiners verbessern. Aber schmeckt das meinem Hund überhaupt? Und ist es gesund? Lisa Kainz von der Tierschutzorganisation Peta gibt Tipps, wie die Umstellung auf eine ausgewogene pflanzliche Hundeernährung gelingen kann.
Tipp 1: Langsam umgewöhnen
Der Hundedarm muss sich an die neue Nahrungszusammensetzung anpassen können. Daher sollte der Hund langsam an die neue Ernährung gewöhnt werden. Der pflanzliche Anteil wird am besten von Tag zu Tag erhöht. Nach etwa zwei Wochen ist die Umstellung abgeschlossen. Es kann vorkommen, dass die Tiere in den ersten Wochen mehr Kot abgeben - ein Grund zur Sorge besteht hier aber nicht.
Tipp 2: Herausfinden, was schmeckt
Auch die Geschmäcker von Hunden sind verschieden. Es ist sinnvoll, verschiedene Varianten durchzuprobieren und die Konsistenz der Mahlzeit zu variieren. Manche Hunde mögen ihr Essen lieber püriert, andere bevorzugen etwas gröbere Stücke. Fast alle Nährstoffe können Hunde mit Pflanzen aufnehmen – auch Eiweiß: Das kommt etwa aus gekochten Linsen sowie Erbsen oder Lupinen. Was auch schmeckt: Vollkornnudeln, Kartoffeln und Reis.
Tipp 3: Obst, Gemüse, Nüsse, Kräuter
Die Klassiker sind Äpfeln und Karotten – aber auch Rote Bete, Spinat, Kürbis, Bananen oder Beeren mögen die Vierbeiner. Nüsse, Samen und Sprossen stecken voller Energie. Sprossen wie Alfalfa, Quinoa oder Radieschen kann man selbst ziehen und unter das Futter mischen.
Haselnüsse, Walnüsse, Sonnenblumen- und Kürbiskerne sowie Leinsamen liefern wertvolle Nährstoffe. Nüsse eignen sich zudem hervorragend als Snacks. Aber Achtung: Macadamianüsse sind für Hunde giftig, und auch von Mandeln sollte man absehen.
Kräuterpflanzen wie Löwenzahn, Brennnessel oder Petersilie können püriert und dem Futter in geringen Mengen beigemischt werden. Zwischendurch knabbern Hunde gerne an Karotten und rohen Süßkartoffeln. Weiche Kauwurzeln sind eine gute Alternative zum klassischen Kauknochen.
Tipp 4: Nahrungsergänzung und Fertignahrung
Das selbst zusammengestellte Futter muss mit einem Nahrungsergänzungsmittel für vegane Hundeernährung angereichert werden. Sonst drohen Mangelerscheinungen. Wer sich nicht zutraut, Mahlzeiten selbst zuzubereiten, kann auf Fertignahrung zurückgreifen. In Fachgeschäften oder Onlineshops gibt es ein großes Angebot an rein pflanzlicher Alleinnahrung und Leckerlis.
Wichtig: Wer unsicher ist, ob der Liebling bestimmte Lebensmittel etwa aufgrund von Vorerkrankungen oder Allergien verträgt, sollte vorher Rat bei einem Tierarzt oder einer Tierärztin einholen. Größe, Gewicht und andere individuelle Faktoren spielen bei der Nahrungszusammensetzung eine Rolle.