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Besitzer sollten Ziehen und Zerren vermeiden und richtiges Verhalten belohnen Hunde entspannt an der Leine führen

23.08.2013, 01:15

Berlin/Frankfurt am Main (vs) l Der Hund zieht und zottelt an der Leine - so macht der Spaziergang wenig Freude. Dabei könnte es ganz anders laufen, sagt der Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater (BHV). Denn es gibt erprobte Mittel und Methoden gegen das ständige Ziehen eines Hundes an der Leine. "Warum aber gibt es trotz Erfolg versprechender Trainingsansätze so oft Schwierigkeiten mit der Leinenführigkeit? Die Tücke liegt meist im Detail", sagt Sabine Winkler, geprüfte Hundeerzieherin und Verhaltensberaterin IHK sowie Vorstandsmitglied des BHV. "Manchmal sind es Kleinigkeiten, die den Erfolg des Trainings zunichte machen", erklärt die Expertin.

Dass Würgehalsbänder und ruckartiges Ziehen an der Leine nicht gut für den Hund sein können, ist leicht nachzuvollziehen. Zumal es verschiedene Möglichkeiten gibt, um solche Handlungen zu vermeiden. Die Hauptaspekte des Trainings sollten Belohnungen durch Lob oder Leckerchen sein und das "Stopp-and-Go-Prinzip". Wenn der Hund mit lockerer Leine neben seinem Besitzer läuft, bekommt er ein Leckerchen oder wird mit Worten gelobt. Selbst einige wenige Schritte mit durchhängender Leine sollten schon belohnt werden, damit der Hund zum richtigen Verhalten motiviert wird. Sobald der Hund zieht, hilft die Stopp-and-Go-Methode.

Sofern der Hund die Leine anspannt, bleibt der Besitzer stehen. Der Spaziergang wird erst fortgesetzt, wenn die Leine wieder durchhängt. Einer der häufigsten Fehler ist dabei zögerliches Verhalten bei der Korrektur des Hundes. Direkt nachdem die Leine gespannt ist, sollte der Hundebesitzer stehen bleiben oder die Richtung wechseln. Wenn der Hund mit gespannter Leine noch einige Schritte laufen darf, verbucht er sein Verhalten als Erfolg und der Lerneffekt ist dahin.

Eine weitere Tücke besteht in der Länge der Stopp-and-Go-Technik. Der Besitzer stoppt seinen Hund bei starkem Ziehen an der Leine zwar richtig, geht aber weiter, bevor die Leine gelockert ist. "Durch das Weitergehen wird der Hund dafür belohnt, dass er stur ist", sagt Sabine Winkler. Besser funktioniere die Übung, wenn der Besitzer nach dem Anhalten die Leinenspannung aufrecht erhält und den Hund zu sich kommen lässt. So ist die Initiative des Hundes gefragt, um der Spannung entgegenzuwirken. "Hat der Hund erst begriffen, dass nur lockere Leinen dahin gehen, wo er hin will, dann wird das Gehen an lockerer Leine für ihn in allen Situationen zur Lebenseinstellung werden", sagt Sabine Winkler.