Wechselwirkung bewusst machen In jeder Partnerschaft gibt es "Beziehungssteuern"
Am Anfang einer Beziehung schätzt man den Partner meist gerade wegen seiner Eigenschaften. Doch mit der Zeit stellt sich heraus, dass diese Stärken auch stören können. Denn alles hat seinen Preis, weiß Diplom-Psychologin Berit Brockhausen.
Hamburg (dpa/tmn) - Der Partner ist ein sensibler Feingeist, eine Stimmungskanone oder ein Charmeur: Oft verlieben sich Menschen aufgrund solcher Eigenschaften in ihren Partner. Was sie dabei nicht immer bedenken, sind die Kehrseiten solcher Charakterzüge.
Im Klartext: Der Feingeist hat vielleicht auch melancholische Phasen, in denen er sich zurückzieht, die Stimmungskanone geht über ernsthafte Themen oberflächlich hinweg, und der Womanizer versprüht seinen Charme auch an andere Frauen. "Das sind Beziehungssteuern, die jeder zahlt", erklärt die Diplom-Psychologin Berit Brockhausen.
Oft hilft es Paaren, wenn sie sich diese Wechselwirkung bewusst machen und überhöhte Erwartungen aneinander zurückschrauben. Jede positive Eigenschaft habe eine unangenehme, nervige Seite - überlegen müsse man sich nur, ob man auf Dauer diesen Preis zahlen will, sagt Brockhausen in der Zeitschrift "Emotion" (Ausgabe Oktober 2017).