Regionalklassen In zwei Kreisen wird es teurer
Die deutsche Versicherungswirtschaft hat die neue Regionalstatistik vorgelegt. Für Autofahrer in Sachsen-Anhalt ändert sich nur wenig.
Magdeburg l Für die meisten Fahrer bleibt es bei den überwiegend günstigen Einstufungen in der Kfz-Versicherung. Das zeigt die neue Regionalstatistik, die der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) veröffentlichte. Von insgesamt 14 Zulassungsbezirke sind nur zwei in neue Regionalklassen hochgestuft worden: Der Salzlandkreis und Mansfed-Südharz. Sie verschlechterten sich um jeweils eine Stufe.
Autos mit Kfz-Haftpflichtversicherung aus dem Salzlandkreis fallen nächstes Jahr neu in die Klasse zwei. Dagegen werden Vollkaskoversicherte aus dem Zulassungsbezirk Mansfed-Südharz in Klasse 4 eingestuft. Trotzdem bleiben sie damit in niedrigen Regionalklassen.
Am teuersten fahren Kfz-Haftpflichtversicherte in Magdeburg und Halle. Sie sind auch 2018 in Klasse sieben von zwölf eingestuft. Teilkasko-Versicherte müssen dagegen im Zulassungsbezirk Stendal tief in die Tasche greifen. Autofahrer im Bezirk Altmarkkreis Salzwedel zahlen sowohl bei der Vollkasko- als auch bei der Teilkasko-Versicherung mehr als andere Sachsen-Anhalter.
Insgesamt bleiben laut GDV über 90 Prozent der Kfz-Haftpflichtversicherten in Sachsen-Anhalt in der Regionalklasse des Vorjahres. Bei den Kaskoversicherten sind es sogar 95 Prozent.
Die GDV berechnet die Klassen aus der spezifischen Schadensbilanz der Region. Die Berechnungen für die Kfz-Haftpflichtversicherung werden etwa vom Fahrverhalten aller Autofahrer im Bezirk beeinflusst. Außerdem fließen die Anzahl und die Höhe der Schäden mit ein - unter Berücksichtigung der Anzahl der dort zugelassenen Fahrzeuge.
Bei den Regionalklassen in den Kaskoversicherungen werden zusätzlich noch die Diebstahlhäufigkeit und die Anzahl der Wildunfälle berücksichtigt. Außerdem zählen auch die Sturm-, Hagel- und Hochwasserschäden in die regionale Schadensbilanz.
Aus dieser Schadensbilanz wird ein Indexwert bestimmt. An diesem zeigt sich die jeweilige Regionalklasse. Für Autofahrer bedeutet das: Je höher sie eingestuft wurden, desto teurer ist die Versicherung. Die Regionalstatistik ist für Versicherungsunternehmer allerdings unverbindlich. Eine veränderte Einstufung muss sich deshalb nicht unbedingt auf den Versicherungsbeitrag auswirken. Abhängig ist das zum Beispiel auch von der Typklasse des Wagens, der Fahrleistung und dem Alter des Fahrers.
Die Regionalklassen können ab sofort für Neuverträge und bestehende Verträge angewendet werden. In der Regel gilt sie ab dem 01. Januar 2018. Der allgemeine Stichtag für die Kündigung der bestehenden Kfz-Versicherung ist der 30. November 2017. Bei einer Erhöhung haben Versicherte allerdings ein ständiges, außerordentliches Kündigungsrecht.