Campingplatz Bertingen mit Tipi-Dorf Indianerkultur hautnah erleben
Im letzten Teil unserer Serie mit Ferienfreizeittipps für Familien stellen wir heute das Tipi-Dorf in Bertingen vor.
Bertingen l Kinder- und Familienfreundlichkeit wird im Campingplatz Bertingen und seinem Tipi-Dorf groß geschrieben. Darauf weist Paragraf 1 der Campingplatzordnung hin: "Stört Sie Kinderlachen? Sagen Sie es uns! Wir machen Ihnen dann die Rechnung für die Abreise fertig!"
Direkt am Waldrand, wird der im Süden der Altmark gelegene Campingplatz von drei Seiten von der Elbe "umarmt". Die ruhige Lage sorgt für Abstand vom Stress des Alltages. Der Elberadweg führt in rund 600 Meter Entfernung am Tipi-Dorf vorbei.
Vor 20 Jahren erfüllte sich Gerhard Müller, zuvor als Steiger im Steinkohlenbergbau tätig, einen Traum. Gemeinsam mit seiner Frau Barbara und den fünf Kindern begann er damit, auf dem einstigen Pastinakenfeld seines Großvaters einen Campingplatz anzulegen.
"Die sieben Tipis bieten Platz für je vier bis acht Personen. Darin kann man auch ein Lagerfeuer anzünden."
Dort entstand auch das erste Tipi-Dorf in Deutschland. Darauf ist Gerhard Müller, der sich seit frühester Jugend intensiv mit der Kultur und der Lebensart der nordamerikanischen Indianer beschäftigt, besonders stolz. "Die sieben Tipis bieten Platz für je vier bis acht Personen. Darin kann man auch ein Lagerfeuer anzünden, so wie es auch die Indianer machten", erzählt Müller, der in Bertingen auch als Häuptling Weißer Stern bekannt ist.
Gemeinsam mit Ehefrau Barbara alias Blaues Wasser vermittelt der Häuptling interessierten Besuchern die Grundbegriffe der indianischen Lebensweise. Da werden Traumfänger gebastelt, kann geschnitzt werden, wird die Kunst des Bogenschießens vermittelt, das Knüpfen und das Werfen eines Lassos geübt oder können sich die Besucher im Reiten ausprobieren.
Mittlerweile haben Barbara und Gerhard Müller die Geschäfte an ihre Söhne Sebastian (34) und Jonathan (31) übergeben.
"Jährlich besuchen uns durchschnittlich 3000 Kinder", berichtet Sebastian Müller, "da kommen Schulklassen, Gruppenfreizeiten oder Kita-Gruppen." Für diese Gäste bieten die Campingplatzbetreiber ein ganz besonderes Programm an. "Langweilig wird es dabei nie", versprechen die Müllers. So gibt es eine spannende Schlangenjagd im weitläufigen Gelände, zu dem auch der Silbersee gehört, kann Fußball gespielt oder Romantik am Lagerfeuer erlebt werden. Natürlich bekommen die jungen Besucher auch die Gepflogenheiten und Bräuche der indianischen Kultur vermittelt. "Dazu gehört die Begrüßung und Erklärung der Indianergesetze: Keine Schimpfwörter, wenn einer spricht, haben die anderen aus Höflichkeit zu schweigen und fremde Indianer-Tipis betritt man nur, wenn man aufgefordert wird", so Sebastian Müller.
"Kinder stellen brennende Kerzen auf kleine Brettchen und lassen sie dann im See schwimmen."
Zu den Höhepunkten im Sommer gehören die Eröffnung des Maislabyrinths und das Fest "Flammender Silbersee". Jeweils am ersten Wochenende im August wird das drei Hektar große Maislabyrinth eröffnet. Das Labyrinth ist mit vielen Hinweisschildern gespickt, die nicht unbedingt ernst zu nehmen sind und für manche Schmunzelei sorgen werden. "Dieses Jahr wird zur Eröffnung zusätzlich eine Schatztruhe versteckt, deren Inhalt der alten indianischen Legende zufolge große und kleine Schätze birgt", kündigt Jonathan Müller an.
Der "Flammende Silbersee" ist die Lieblingsveranstaltung von Häuptling Weißer Stern. "Der See wird ringsherum mit Fackeln und Feuerschalen erleuchtet. Dann stellen die Kinder brennende Kerzen auf kleine Brettchen und lassen sie im See schwimmen. Diesen Anblick vergisst man nicht so schnell", schwärmt Gerhard Müller.
Mittlerweile ist das Bertinger Tipi-Dorf in ganz Deutschland zu einem Begriff geworden. Ende August sind die Bertinger traditionell wieder Gastgeber für ein großes Trapper- und Indianertreffen, zu dem Besucher aus allen Teilen Deutschlands anreisen.
Übernachten können die Besucher aber nicht nur in Tipis. Auf dem Campingplatz Bertingen sind auch alle Camper willkommen, die mit Wohnwagen oder Zelten anreisen. Übernachten kann man darüber hinaus auch in Ferienhäusern.
Wer bei seinem Campingurlaub auch gut essen möchte, ist im "Restaurant im Naturstammhaus" richtig. Hier verarbeitet Chefkoch Carsten Nagel unter anderem kanadischen Bison, spanisches Freilandschwein, norwegischen Lachs oder argentinisches Rind zu leckeren Gerichten. Angeboten werden auch Barbecues mit schonend im Smoker zubereiteten Fleischstücken. Bei den jüngsten Campingplatzgästen steht der Burger "Großer Manitu" ganz oben in der Gunst.