Gartentipps Jetzt die Rosen schneiden
Experten der Gartenverbände Sachsen-Anhalts geben Ratschläge im Volksstimme-Telefonforum.
Magdeburg l Die Kleingartensaison hat begonnen und schon stellen sich viele Fragen. Auskunft rund um das Gärtnern gaben gestern am Volksstimme-Telefon die Gartenfreunde Karin Libbe, Rolf Möhrke, Ulrich Braune und Roland Vogel.
In meinem Garten rollen sich die Rosenblätter vom Rand her ein. In den eingerollten Blättern stecken kleine hellgrüne Raupen. Was kann ich dagegen tun?
Ihre Pflanzen sind wahrscheinlich von Rosenblattwespen befallen. Es ist ratsam, die befallenen Blätter sofort abzupflücken und zu vernichten. Wenn nur einzelne Blätter betroffen sind, kann das Abpflücken vernachlässigt werden.
Kann man jetzt Rosen schneiden?
Der richtige Zeitpunkt für einen Rosenschnitt ist das zeitige Frühjahr. Wenn die Forsythien blühen, können öfter blühende Rosen geschnitten werden. Wenn eine Rose sehr stark ausgelichtet werden soll oder etliche alte, dicke Triebe entfernt werden müssen, hat es Sinn, frühzeitig zu schneiden. Zuerst entfernen Sie die kranken, abgestorbenen und nach innen wachsenden Triebe. Danach folgt der eigentliche Rückschnitt.
In welcher Höhe ist der Schnitt bei Rosen anzusetzen?
Geschnitten wird grundsätzlich auf ein nach außen zeigendes Auge. Das ist die Stelle, an der die Rose einen Seitentrieb bildet. Die Schnittstellen selbst sollten schräg und circa einen halben Zentimeter über dem gewähltem Auge liegen.
Seit fünf Jahren pflanze ich schon Kiwis. Bislang haben sie aber noch keine Früchte getragen. Was mache ich falsch?
Voraussetzung für eine Ernte ist, dass Sie weibliche und männliche Pflanzen haben. Weibliche Pflanzen sind prinzipiell daran zu erkennen, dass sie nach dem Blühen einen Fruchtansatz ausbilden. Bei nicht blühenden Pflanzen kann man die Geschlechtsunterschiede nicht erkennen.
In meinem Garten ist ein Birnbaum von Birnengitterrost befallen. Was kann ich gegen diese Pilzkrankheit tun?
Birnengitterrost lässt sich gut bekämpfen. Zum Zeitpunkt des Beginns der Blüte der Birnenbäume ist der Birnengitterrost mit chemischen Mitteln bekämpfbar. Im Fachhandel sind gut wirksame Präparate im Angebot.
Meine Erdbeerernte ist im vergangenen Jahr ausgefallen. Die Blätter kräuselten sich und wurden graubraun bis rötlich. Mein Nachbar meinte, es wäre die Erdbeermilbe. Was kann ich tun?
Beim Auftreten der Erdbeermilbe müssen alle Pflanzen entfernt und vernichtet werden. Sie dürfen auch nicht kompostieren. Der Boden, auf dem die befallenen Pflanzen standen, braucht eine dreijährige Anbaupause. Erst danach können Sie dort wieder Erdbeerpflanzen anbauen.
Ich habe oft Probleme mit der Aussaat von Petersilie.
Petersilie ist eine sehr empfindliche Pflanze. Nicht selten kommt es zur Wurzelfäule. Wir empfehlen, Petersilien in Töpfen zu kaufen und im Garten auszupflanzen.
Wir haben ein kleines Gewächshaus, in dem wir Tomaten-Pflanzen halten. Müssen wir jährlich den Boden austauschen?
Nein, das ist nicht notwendig. Tomaten-Pflanzen lieben viele Jahre den gleichen Standort. Wir empfehlen, etwa drei Liter Kompost pro Quadratmeter aus eigenen Garten einzustreuuen. Halten Sie den Boden feucht und düngen Sie mit speziellen Flüssigdünger.
Sollte man jetzt schon Bohnen im Freiland säen?
Aktuell sind die saisonalen Temperaturveränderungen noch sehr groß. Etwa ab sechs bis acht Grad Bodentemperatur ist die Zeit für die Aussaat gekommen. Wärmebedürftiges Gemüse wie Bohnen und Gurken sollte spät ausgesät werden.
Kann man Formhecken jetzt schneiden?
Ja, das können Sie. Es wird empfohlen, vorher über die Hecke mit einem Besenstiel zu streifen, um zu sehen, ob ein Vogel darin brütet. Wenn das der Fall ist, sollten Sie erst wieder nach der Brut schneiden. Je öfter die Hecke geschnitten wird, desto mehr Verzweigungen bilden sich aus und je dichter wird die Hecke. Wenn Sie erst wieder Mitte Juli schneiden, dann ist das Längenwachstum beendet und Sie müssen nicht noch einmal nachschneiden.
Welche Möglichkeiten habe ich, eine Bodenuntersuchung auf Pflanzennährstoffe durchführen zu lassen?
Es gibt Firmen, die eine Bodenuntersuchung durchführen. Sie können auch das verbandseigene Labor nutzen (Verband der Gartenfreunde und Umgebung e. V., Köthener Str. 4, 39218 Schönebeck). Unter der Telefonnummer (03928) 840108 erhalten Sie weitere Auskünfte.
Was kann ich gegen die Ackerwinde tun?
Die Bekämpfung erfordert viel Geduld. Die wichtigste Maßnahme ist das Ausgraben der Wurzeln bzw. die Abdeckung mit schwarzer Mulchfolie über einen längeren Zeitraum.
In meinem Garten sind die Lilien-Blätter von kleinen, roten Insekten befallen. Wenn ich die Pflanzen berühre, lassen sich die Käfer zu Boden fallen. Was kann helfen?
Käfer, Eigelege und Larven sollten abgesammelt werden. Eine chemische Bekämpfung wird nicht empfohlen.
In meinem Garten befinden sich viele Feldmäuse. Wie kann ich gegen sie vorgehen?
Der Kampf gegen Feldmäuse kann nur mit Fallen oder Ködern betrieben werden. Die Köder gibt es im Fachhandel. Sie müssen im Gang des Feldmausbaus abgelegt werden. Beim Ausbringen muss man jedoch vorsichtig sein und Hautkontakte vermeiden. Spitzmäuse bitte nicht bekämpfen. Sie stehen unter Naturschutz. Man erkennt sie an der spitzen Schnauze.
Ich möchte mir einen Kleingarten anschaffen. An wen sollte ich mich wenden?
Wir empfehlen, sich an den jeweiligen Stadt-, Kreis- oder Regionalverband der Gartenfreunde zu wenden, der konkret Vereine benennen kann, die über freie Gärten verfügen. Schauen Sie in die Gelben Seiten oder im Internet unter dem Stichwort Gartenfreunde in Sachsen-Anhalt.