Ratgeber Praktikum: Von wertvollen Erfahrungen bis zu schrägen Erlebnissen
Egal ob in der Schule oder im Studium - ein Praktikum macht fast jeder von uns irgendwann mal. Doch wofür ist ein Praktikum eigentlich gut und was muss man in Hinsicht auf Bezahlung und Versicherung beachten? Hier erfahrt ihr alles rund um das Thema Praktikum.
Magdeburg/DUR – Sich für einen Beruf zu entscheiden, fällt nicht immer leicht. Um praktische Erfahrungen in einem bestimmten Berufsfeld zu sammeln, bietet sich daher oftmals im Vorfeld ein Praktikum an. Dadurch kann man das theoretische Wissen des Studiums oder das eigene Interesse in der realen Arbeitswelt auf die Probe stellen, den Arbeitsalltag kennenlernen und wichtige berufliche Fähigkeiten entwickeln. Zumindest sollte ein Praktikum im optimalen Fall so ablaufen.
Das dies nicht immer der Fall ist, zeigen einige Praktika-Erfahrungen in unserer Redaktion. Hier reichen die Reaktionen von „das Praktikum half mir wirklich bei der Berufsfindung und der Vorbereitung auf den Berufseinstieg“ bis zu „das war eine der schlimmsten Arbeiten in meinem Leben“.
Wir helfen euch mit Tipps und Tricks Geschichten wie „ich musste als 14-Jährige bei meinem ersten Job Topfpflanzen in der Gärtnerei gießen und lernte nichts Brauchbares“ oder „bei meinem ersten Praktikum im Hotel durfte ich mit einem Radierschwamm alle Kellerwände putzen“ zu verhindern.
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Wozu ist ein Praktikum eigentlich gut?
Praktika bieten die Möglichkeit, verschiedene Berufsfelder kennenzulernen und einen Einblick in deren Tätigkeiten zu bekommen. Auch kann es dabei helfen, die eigenen beruflichen Interessen und Stärken zu erkunden.
In erster Linie werden durch ein Praktikum praktische Erfahrungen gesammelt, welche vor allem für Studenten, Schüler und Auszubildende von großem Nutzen sind – endlich könnt ihr das theoretische Wissen einmal praktisch anwenden.
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Es dient aber auch dazu, Kontakte zu knüpfen, professionelle Beziehungen aufzubauen und bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben.
Wann gibt es für ein Praktikum Geld?
„Praktikanten bekommen für ihre Arbeit keinen Lohn!“, ist eine weitverbreitete Annahme. Ob ihr im Praktikum bezahlt werdet, hängt von bestimmten Bedingungen ab.
Praktikanten die jünger als 18 Jahre sind, ein Pflichtpraktikum absolvieren, oder ein freiwilliges Praktikum von unter drei Monaten absolvieren, werden in der Regel nicht bezahlt. Hier können die Unternehmen die Zahlung des Mindestlohnes verweigern.
Bei einem freiwilligen Praktikum, was länger als drei Monate dauert, sind Unternehmen dazu verpflichtet, dieses nach dem Mindestlohngesetz zu vergüten. Das bedeutet, dass ihr nach aktuellem Stand ein Anrecht auf einen Stundenlohn von 12 Euro habt.
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Bin ich während eines Praktikums versichert?
In der Regel sind Arbeitgeber dazu verpflichtet, euch als Praktikanten über ihre Versicherungsleistungen zu informieren und sicherzustellen, dass die erforderlichen Versicherungen vorhanden sind.
Es ist immer ratsam, sich bei der zuständigen Krankenversicherung oder den relevanten Versicherungsunternehmen zu erkundigen. Zu den wichtigsten Versicherungen gehören neben einer Unfallversicherung die Krankenversicherung und die Haftpflichtversicherung.
Was darf ein Praktikant und was darf er nicht?
In erster Linie macht ihr das Praktikum um Erfahrungen zu sammeln und etwas zu lernen. Dabei solltet ihr während des Praktikums immer die Möglichkeit haben, an relevanten Projekten mitzuarbeiten, Aufgaben zu übernehmen und von qualifizierten Mitarbeitern zu lernen - nur so könnt ihr auch wirklich etwas aus dem Praktikum mitnehmen. Außerdem solltet ihr immer bereit sein Fragen zu stellen oder um Unterstützung zu bitten - das zeigt vor allem euer Interesse an dem Beruf.
Was man im Praktikum nicht tun sollte, ist es Arbeiten zu erledigen, die über das Praktikum hinausgehen. Als Praktikant solltet ihr niemals die Aufgaben eines Festangestellten erledigen, da diese über andere Fähigkeiten verfügen und für die vorgesehene Aufgabe qualifiziert sind.
Außerdem ist es wichtig, dass das Praktikum, wenn möglich, angemessen vergütet wird. Auch solltet ihr euch niemals auf vorgeschriebene unbezahlte Überstunden einlassen.
Was kann ich machen, wenn ich im Praktikum nur Putzen oder Kaffee kochen soll?
In wenigen Fällen werden Praktikanten nur zum Putzen oder Kaffee kochen eingesetzt. Wenn dieser Fall eintritt, solltet ihr offen mit eurem Vorgesetzten oder dem Praktikumsbetreuer darüber reden. Man absolviert das Praktikum schließlich, um relevante Erfahrungen in dem Berufsfeld zu sammeln. Außerdem solltet ihr auch nicht davor scheuen, um zusätzliche Aufgaben zu bitten, welche euren Fähigkeiten und Lerninteresse entsprechen.
Des Weiteren kann es auch immer helfen, Gespräche mit Kollegen zu führen und so herauszufinden, ob diese bei Projekten oder Aufgaben Hilfe benötigen. Auch ein Blick in den Praktikumsvertrag kann euch einen Überblick über die eigenen Aufgaben versschaffen. Hier sollten Aufgaben und Verantwortlichkeiten, sowie Ausbildungsziele klar definiert sein.