Pause während Hitze Ruhepause zur Mittagszeit: Was eine Siesta ist und woher sie kommt
Eine verlängerte Mittagspause wie in südlichen Ländern wie Spanien wünschen sich einige Arbeitnehmer auch für Deutschland. Doch warum ruhen die Arbeiten zur Mittagszeit dort überhaupt?

Magdeburg - Einmal so arbeiten wie die Spanier: In Deutschland wird aktuell diskutiert, ob es eine Siesta bei den heißen Temperaturen im Sommer geben soll. Doch was genau ist eine Siesta und wann und warum wird sie überhaupt gemacht?
Was versteht man unter Siesta?
Der Begriff Siesta kommt aus dem Lateinischen und bedeutet auf deutsch so viel wie "die sechste Stunde nach Sonnenaufgang". Besonders in den südlichen Ländern Europas wie Spanien, Italien oder Portugal wird während der Siesta die Arbeit niedergelegt. Die Ruhepause, vor allem um die Mittagszeit, ist dafür da, dass bei den hohen Temperaturen die Menschen vor Ort nicht überhitzen. Gerade mittags und nachmittags sind die Temperaturen am höchsten und kaum aushaltbar. Beispielsweise liegt die Durchschnittstemperatur in Malaga im Juli bei 29 Grad Celsius.
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Warum macht man Siesta?
Die Siesta in Spanien gibt es schon seit dem 17. Jahrhundert. Auch damals war es in den Mittagsstunden sehr warm und zum Arbeiten eher ungeeignet. Klimaanlagen und gut isolierte Gebäude gab es zu dem Zeitpunkt noch nicht. Anstrengende und körperliche Arbeiten im Freien, wie Dach decken oder Straßen bauen, wurden in die frühen Morgenstunden verlegt.
Mittags wurde sich ausgeruht. Am frühen Abend begann die Arbeit wieder und wurde bis es dunkel nicht unterbrochen. Die verlängerte Mittagspause war zum einen dafür da, nicht zu überhitzen und zum anderen, um den fehlenden Schlaf nachzuholen. Die Menschen bleiben meist zu dieser Zeit in ihren Häusern und erledigten keine Aufgaben. Zum Einkaufen war zur späteren Stunde noch Zeit.
Wann ist die Siesta?
Mittlerweile mussten sich die Südländer etwas anpassen und ihre Siesta verkürzen: Von 13 bis 16 Uhr findet die Mittagsruhe statt, manchmal auch kürzer. Die Geschäfte schließen aber für mindestens zwei Stunden. Die Arbeit wird also zwischen 16 und 17 Uhr wieder aufgenommen. Gearbeitet wird dann bis mindestens 21 Uhr, da es in den Abendstunden wieder kühler wird. Früher ging die Siesta schon um 12 Uhr los und endete zwischen 16 und 17 Uhr.