Pandemie Karneval in Rio fällt wegen Corona komplett aus
Angesichts der hohen Infektionszahlen in Brasilien wird es im Februar keine Straßenumzüge in Rio de Janeiro geben, auch zu keinem späteren Zeitpunkt. Zunächst war eine Verschiebung des Spektakels in den Sommer angedacht gewesen.
Rio de Janeiro (dpa) - Der weltberühmte Karneval in Rio de Janeiro fällt wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr ganz aus.
Eine zunächst ins Auge gefasste Verschiebung der Sambaschulen-Umzüge auf Juli sei nicht machbar, teilte der Bürgermeister der brasilianischen Metropole, Eduardo Paes, am Donnerstag (Ortszeit) mit. "Es macht gegenwärtig keinen Sinn zu glauben, dass wir die Voraussetzungen haben werden, um den Karneval im Juli stattfinden zu lassen", schrieb er auf Twitter.
Er sei sich auch der wirtschaftlichen Bedeutung des Karnevals für die Stadt am Zuckerhut bewusst. Dieser zieht jedes Jahr Millionen Touristen an. Es sei derzeit aber unmöglich, die enormen Vorbereitungen zu stemmen, die für die Veranstaltung nötig seien. "Sicher werden wir 2022 (alle ordnungsgemäß geimpft) das Leben und unsere Kultur mit der ganzen Intensität feiern können, die wir verdienen", ergänzte Paes.
Eigentlich sollte der Karneval in Rio im Februar stattfinden. Angesichts der Pandemie hatte die Stadt bereits den Straßenkarneval abgesagt, die berühmten Umzüge der Sambaschulen im Sambodrom aber lediglich verschoben. Der Verband der Sambaschulen (LIESA) hoffte auf einen Karneval im Juli und hatte Ende 2020 bereits bekannt gegeben, um was es bei den einzelnen Umzügen gehen solle. Der Verband äußerte nun jedoch angesichts der Ungewissheit über die Impfkampagne Verständnis für die Entscheidung, berichtete das Portal UOL.
Brasilien ist eines der am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder und hat erst am Montag mit Impfungen begonnen. Bislang haben sich im größten Land Lateinamerikas mehr als 8,6 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert - nur in den USA und in Indien sind die Zahlen noch höher. Zudem sind rund 214.000 Patienten in Brasilien im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.
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