Mehr Sicherheit trotz Corona Kassen setzen auf breiten Einsatz von Tests in Pflegeheimen
Pflegeheim-Bewohner besser vor Corona zu schützen, ist wohl gesellschaftlicher Konsens. Laut den Krankenkassen sollen dafür nun endlich genügend Tests zur Verfügung stehen.
Berlin (dpa) - Zum besseren Schutz von Pflegeheimbewohnern sollten die inzwischen reichlich verfügbaren Corona-Tests aus Sicht der Kassen auf breiter Front eingesetzt werden.
Zu vieles habe zu lange gedauert, sagte der Vorstand des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV), Gernot Kiefer, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Aber jetzt stehen beispielsweise pro Heimbewohner und Monat 30 Tests zur Verfügung, was endlich ausreichend ist. Damit können die Bewohner selbst, deren Besucher und die Beschäftigten getestet werden." Als Helfer beim Testen stünden auch Bundeswehrsoldaten bereit.
Kiefer sagte mit Blick auf hohe Infektions- und Todesfallzahlen in Pflegeheimen: "Als Gesellschaft haben wir es nicht geschafft, insbesondere unsere ältesten Mitbürger in dem Umfang zu schützen, der erforderlich gewesen wäre." Dies wolle er nicht als Schuldzuweisung verstanden wissen, da vor allem Beschäftigte in den Pflegeheimen Großes geleistet hätten. "Aber es ändert leider nichts an dem beschriebenen Befund."
Generell nötig seien in der Pflege endlich eine bessere Personalausstattung und eine schnelle digitale Vernetzung mit allen anderen Gesundheitsbereichen. Zudem steige der Finanzbedarf weiter, wie Kiefer deutlich machte. "Ohne dauerhafte Unterstützung aus dem Bundeshaushalt wäre im Jahr 2022 eine nennenswerte Anhebung des Beitragssatzes notwendig."
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