Günstige Alternativen Kein eigener Internetzugang: So kommen Sie dennoch ins Netz
Für einige Menschen in Deutschland ist ein eigener Internetanschluss nicht erschwinglich. Doch was sind die Alternativen? Und was muss bei öffentlichen WLAN-Zugängen beachtet werden?
Berlin - Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes haben immer mehr Menschen in Deutschland keinen eigenen Internetzugang - im vergangenen Jahr betraf das 2,6 Prozent der Bevölkerung über 16 Jahren. Mit diesen Tipps können Sie dennoch per WLAN ins Netz kommen - oftmals sogar kostenlos.
Wer öffentliche Internetzugänge anbietet
Öffentliche WLAN-Zugänge werden sowohl von Privatpersonen wie auch kommerziellen Anbietern wie etwa der Telekom und Vodafone betrieben, so Andrijan Möcker von der Fachzeitschrift „c't“.
In vielen großen Städten gäbe es auch lokale Initiativen, auf deren Website sich eine Karte mit den Hotspot-Zugängen finden lässt. Der Zugang variiere jedoch.
So könne je nach Anbieter kostenfrei, eingeschränkt kostenfrei oder kostenpflichtig gesurft werden. Eingeschränkt kostenfreie Internetzugänge erlaubten zum Beispiel nur die unentgeltliche Nutzung für einen zeitlich begrenzten Zeitraum.
Ebenso müssten sich die Menschen in vielen Fällen auch per E-Mail oder mit persönlichen Daten anmelden. Dabei sollte man sich gut überlegen, wie sehr man dem Anbieter vertraut, erklärte Möcker.
Manchmal ist Misstrauen angesagt
Misstrauen sollte man sein, wenn die Betreiber für einen kostenlosen Hotspot Kreditkarten- oder Bankdaten verlangen. Ebenso sollten keine Fotos von Ausweisdokumenten hochgeladen werden.
Darüber hinaus sind die meisten öffentlichen WLAN-Zugänge laut Andrijan Möcker unverschlüsselt. Dies bedeute, dass jeder mit der passenden Software die Datenübertragung beim Surfen im Netz nachvollziehen kann. Die meisten Browser zeigen jedoch an, wenn keine verschlüsselte Verbindung hergestellt werden konnte. Zusätzlich absichern könnte man sich jedoch mit einem VPN-Anbieter, der die Datenverbindungen unkenntlich macht.
Nachrichtendienste wie WhatsApp und Signal oder E-Mail-Clients schützen sich dagegen durch eine eigene Transportverschlüsselung und seien daher nicht pauschal unsicher.
Wie kann ich noch ins Netz kommen?
Neben öffentlichen WLAN-Zugängen gibt es auch die Möglichkeit, sich den Internetanschluss mit dem Nachbarn zu teilen und so Geld zu sparen. Doch man müsse den Vertrag mit dem Internetanbieter genau studieren, so Möcker: Bei manchen Anbietern sei das Teilen mit der Nachbarschaft explizit ausgeschlossen.
Dabei ist grundsätzlich Vertrauen der Schlüssel zum gemeinsamen Internet. Die Störerhaftung ist zwar abgeschafft. So müssen Internetnutzer nicht mehr für über ihren Anschluss begangene Urheberrechtsverstöße geradestehen müssen, wenn sie es für die Allgemeinheit öffnen.
Dennoch könnten illegale Handlungen wie etwa Aufrufe zu Gewalttaten, Kinderpornografie oder Bestellungen im Darknet zu einem Polizeibesuch beim Anschlussinhaber führen.
Eine weitere Möglichkeit sei auch das Angebot der nichtkommerziellen Freifunk-Initiative, sagt Möcker. Hier stellen Teilnehmer ihren WLAN-Router für den Datentransfer der Allgemeinheit zur Verfügung.