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Keine Angst vorm roten Brief

05.09.2013, 01:14

Stendal (vs) l Die Beratungsstelle Stendal der Verbraucherzentrale warnt vor ominösen Anwaltsschreiben. Denn derzeit würden rote Briefumschläge mit Schreiben eines Rechtsanwaltes Patrick Richter aus Hamburg zahlreiche Verbraucher in Stendal und Umgebung beunruhigen. Auf den Umschlägen stehe geschrieben, es handele sich um eine "Letzte Mahnung" und ein "Gerichtsverfahren droht". Die Angeschriebenen sollen im Frühjahr 2010 telefonisch einen Vertrag über die Teilnahme an einem Gewinnspieldienst abgeschlossen haben. Danach hätten die Verbraucher sich verpflichtet, für einen Zeitraum von 3 Monaten monatlich 59 Euro zu zahlen. Das Telefonat sowie der spätere Kontrollrückruf seien mit Zustimmung des Verbrauchers aufgezeichnet worden.

Gefordert werden letztlich - einschließlich Verzugszinsen, Inkassokosten und Auslagenpauschale - 254,54 Euro. Zahlt der angeschriebene Verbraucher nicht, wird damit gedroht, einen Wirtschaftsauskunftsdienst zu beauftragen, die Zahlungsfähigkeit zu überprüfen und die Forderung gerichtlich einzutreiben.

Margit Schmidt aus der Beratungsstelle Stendal der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt rät, sich nicht von diesen Schreiben verunsichern zu lassen. Zahlen muss nur derjenige, der am Telefon tatsächlich einen rechtsgültigen Vertrag abgeschlossen hat. Dazu gehört allerdings, dass sich beide Vertragsparteien während des Telefonates über den wesentlichen Inhalt ihrer Absprache - Vertragsgegenstand, Kosten, Laufzeit, Kündigungsfristen - vereinbart haben. Ist kein Vertrag zustande gekommen oder wurde dieser durch Täuschung untergeschoben, sollten Betroffene der Forderung gegenüber dem Rechtsanwalt schriftlich widersprechen.