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Durch schlechte Haltung im Büro, beim Autofahren oder auf dem Sofa können Kopf und Rücken schmerzen Langes Sitzen sorgt für Verspannungen

13.08.2013, 01:07

Leverkusen (ots) l Beim Autofahren, im Büro oder auf dem Sofa: Die Deutschen verbringen rund sechs Stunden am Tag im Sitzen - dabei gehört langes Sitzen zu den häufigsten Ursachen für Verspannungen. Diese werden vor allem durch eine schlechte Haltung beim Sitzen oder Tragen von schweren Gegenständen verursacht und fördern die Entstehung von Rückenschmerzen.

Die Verspannungen können die Schmerzempfindlichkeit der Nackenmuskulatur erhöhen und Spannungskopfschmerzen auslösen. Das belegt auch eine aktuelle wissenschaftliche Umfrage: 71 Prozent der Betroffenen führen ihre Kopfschmerzen auf Probleme mit dem Bewegungsapparat zurück. Am häufigsten wurden Verspannungen der Rücken- und Nackenmuskulatur sowie eine falsche Körperhaltung als Ursache genannt.

Besonders im beruflichen Alltag leidet der Rücken: Lange Bürotage mit einer einseitigen Sitzhaltung, eine unpassende Stuhl- oder Tischhöhe, fehlende Bewegung und Stress gehören zu den häufigsten Verspannungsfallen. Genauso kann eine Überlastung der Muskulatur zu Rückenschmerzen führen. "Auch schweres Heben oder das Tragen von hohen Absatzschuhen", erklärt Dr. Astrid Gendolla, Fachärztin für Neurologie. "Durch die Überlastung wird der Muskeltonus und die Schmerzempfindlichkeit erhöht. Das kann Spannungskopfschmerzen begünstigen."

Emotionaler Stress kann Schmerzen verstärken

Kopfschmerzen vom Spannungstyp gehören zu den häufigsten Kopfschmerzformen: Ungefähr zwei Drittel der Menschen leiden mindestens einmal im Jahr unter dem drückenden, dumpfen, meist beidseitig auftretenden Schmerz. Bei der Entstehung von Spannungskopfschmerzen spielen sogenannte periphere Faktoren wie Verspannungen eine zentrale Rolle. Sie erhöhen die Empfindlichkeit der Muskulatur und verstärken die Schmerz-weiterleitung ins Gehirn. Emotionaler Stress kann diesen Effekt noch fördern, indem der Körper Nervenbotenstoffe wie Serotonin und Endorphine ausschüttet. Diese Botenstoffe bewirken eine Öffnung der Schmerzfilter im Gehirn. Dadurch kann der Schmerz nicht mehr gefiltert werden und ungehindert einströmen.

Den Zusammenhang zwischen Kopfschmerzen vom Spannungstyp und Rückenschmerzen belegt auch eine aktuelle Studie: Die Forscher zeigen, dass Patienten, die oft an Spannungskopfschmerzen leiden, auch öfter über Rückenschmerzen berichten. Demnach verdoppelt der Kopfschmerz vom Spannungstyp sogar das Risiko für häufige Rückenschmerzen.

Verspannungen können zu einem schmerzhaften Problem werden. Regelmäßiger Sport und Bewegung können helfen, Stress abzubauen und Verspannungen aus dem Weg zu gehen: In einer Forsa-Umfrage gaben 72 Prozent der Befragten an, Sport und Bewegung zu nutzen, um Stress abzubauen. "Einfache Kräftigungs- und Entspannungsübungen können am Schreibtisch durchgeführt werden und die Verspannungen kurzzeitig verbessern - zum Beispiel ist aktives Sitzen wichtig", erklärt Gendolla. "Das heißt, dass man die Haltung und die Sitzposition zwischendurch verändert", so die Neurologin, "langfristig kann die Kräftigung der Bauch- und Rückenmuskulatur helfen, Rückenschmerzen und Verspannungen vorzubeugen."

Bei akuten Beschwerden frühzeitig eingreifen

Bei akuten Schmerzen ist es wichtig, die Schmerzweiterleitung frühzeitig zu unterbrechen. Der Aspirin-Wirkstoff Acetylsalicylsäure etwa unterbricht die Schmerzweiterleitung ins Gehirn und reguliert die Schmerzfilter. So wirkt er gegen leichte bis mäßig starke Kopf- sowie Rückenschmerzen. Zudem hilft der Wirkstoff auch, die Verspannungen zu lockern und den Rücken schmerzfrei zu halten.