95. Medizinischer Sonntag am 26. Februar 2012 / Untersuchungs- und Behandlungsverfahren werden vorgestellt Leben mit Prostata-Krebs - wie verkraftet Mann das?
Magdeburg (cbi) l Um Prostatakrebs geht es am 26. Februar beim 95. Medizinischen Sonntag, einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe von Urania, Volksstimme und Universitätsklinikum. Welche Untersuchungs- und Behandlungsverfahren werden in der modernen Medizin angewendet? Wie erfolgreich kann Prostatakrebs behandelt oder sogar geheilt werden? Umfassend Auskunft darüber geben die beiden Referenten im Podium, Prof. Dr. Martin Schostak und Prof. Dr. Günther Gademann. Die Veranstaltung beginnt um 10.30 Uhr im Uni-Hörsaal 1, Gebäude 26 (Nähe Uni-Bibliothek) in der Pfälzer Straße in Magdeburg. Der Eintritt ist frei.
Die Referenten: Prof. Dr. med. Martin Schostak hat im Juni 2011 als Direktor die ärztliche Leitung der Urologischen Universitätsklinik Magdeburg übernommen. Der neu berufene Universitätsprofessor war zuletzt stellvertretender Klinikdirektor der Urologischen Klinik der Charité in Berlin. Neben der urologischen Krebsforschung ist Schostak vor allem für den Einsatz innovativer und modernster Therapieverfahren bekannt. Zu seinen besonderen operativen Spezialitäten gehören vor allem die beckenboden- und potenzerhaltende Chirurgie bei Prostatakrebs sowie zahlreiche innovative Operationstechniken in offener und der sogenannten Schlüsselloch-Chirurgie. An der Charité leitete Schostak die Krebsforschung der Urologie mit Schwerpunkt auf der Entwicklung neuer molekularer Tumormarker und der Minimierung von Nebenwirkungen bei der radikalen Prostataentfernung. Unter seiner Leitung entstand eine Datenbank zur Qualitätssicherung, in der Prostatakrebstherapien erfasst werden und an der sich mittlerweile 40 deutsche Kliniken mit insgesamt über 15 000 Patienten beteiligen. Am Uniklinikum Magdeburg hat Prof. Schostak das neue interdisziplinäre Zentrum für Prostatakrebs gegründet.
In der interdisziplinären Patientensprechstunde für Männer mit Prostatakrebs berät Prof. Schostak gemeinsam mit Prof. Gademann. Sich widersprechende Ratschläge werden dadurch vermieden und der Betroffene bekommt eine vollständige und neutrale Beratung über sämtliche, für ihn zur Verfügung stehende Verfahren. In einigen Fällen kann dazu auch "Aktives Zuwarten" gehören.
Prof. Dr. med. Günther Gademann leitet seit 1993 die Universitätsklinik für Strahlentherapie Magdeburg. Er ist Facharzt für Radiologie und für Strahlentherapie. Nach dem Abitur studierte er Physik an der Universität Erlangen-Nürnberg bis zur Erlangung des Diplom. Parallel dazu begann er ab 1976 an derselben Universität Humanmedizin zu studieren. Sehr frühzeitig entwickelte sich sein Interesse an der Strahlentherapie und modernen Schnittbildverfahren. Dies wurde vor allem durch einen Studienaufenthalt in Berkeley, Kalifornien, gefördert. Nach dem Staatsexamen arbeitete er an der Strahlenklinik der Uni Heidelberg und wechselte nach sechs Jahren zu einer Forschungsgruppe Strahlentherapie am Deutschen Krebsforschungszentrum, 1991 übernahm er deren Leitung. 1993 folgte Prof. Gademann einem Ruf auf den Lehrstuhl für Strahlentherapie an die Magdeburger Uniklinik. Im Vordergrund seiner klinischen Arbeit steht der Umgang mit der sehr lokal gegebenen Strahlentherapie, wie Stereotaxie, Präzisionsbestrahlung, IMRT, IGRT, sowie die Erarbeitung individueller Parameter zur Optimierung der Therapieform, beides zentrale Themen für das Prostatakarzinom.
Seit zwölf Jahren ist Prof.Gademann Vorsitzender des Tumorzentrums Magdeburg/Sachsen-Anhalt e.V. und ist in dieser ehrenamtlichen Funktion u.a. sehr intensiv an der Durchführung des jährlichen Familien-Infotages zur Krebsvorsorge in Magdeburg beteiligt. Im Jahre 2010 hat er den großen Strahlentherapiekongress mit über 2000 Teilnehmern in Magdeburg geleitet.