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Immer mehr ältere Menschen sind betroffen Lichtblicke bei Diagnose und Therapie von Hautkrebs

Von Uwe Seidenfaden 06.09.2011, 06:36

Magdeburg. Hauttumoren gehören in Deutschland zu den häufigsten Krebserkrankungen. Das gilt insbesondere für den hellen Hautkrebs, der eine zunehmende Zahl älterer Menschen in Sachsen-Anhalt betrifft. Auf einer Tagung deutscher Dermatologen in Magdeburg wurden jetzt neue Therapien diskutiert.

Hautkrebs entsteht nicht von einem auf den anderen Tag. Vorstufen sind oftmals Pigmentveränderungen und warzig-höckrige oder flache leicht entzündliche Wucherungen der Oberhaut. Die von Ärzten als Aktinische Keratose bezeichneten Hautveränderungen sind die Folge langjähriger Sonneneinwirkungen auf die Haut. Davon betroffen sind hauptsächlich Menschen ab der zweiten Lebenshälfte und Körperstellen wie Kopf (Glatze), Stirn, Nase, Ohren und die Unterarme und Handrücken, die besonders häufig dem Sonnenlicht ungeschützt ausgesetzt waren. An diesen Stellen führt Sonnenlicht (insbesondere die UV-Strahlung) auf Dauer zu chronischen Hautschädigungen. Versagen die körpereigenen Schutzmechanismen, kommt es zur Bildung von Krebszellen in der Oberhaut.

"Wir sprechen dann von einem Carcinoma in situ, welches nach Jahren durch die Trennmembran in die Lederhaut vordringt und zu einem Krebs wird, der an Blut-und Lymphbahnen Anschluss findet", so Professor Harald Gollnick, Direktor der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie Magdeburg. Hautärzte können diese Hautveränderungen erkennen.

Eine weitere Verbesserung der Diagnostik erhoffen sich die Mediziner der Magdeburger Universitätsklinik von einem Ganzkörperabtastgerät – Dermascan genannt – das sie derzeit zusammen mit Spezialisten der Fraunhofer Gesellschaft, der Medizintechnikfirmen Hasomed und Symacon sowie dem DVZ Halle entwickeln. Erkannte Hautkrebsvorstufen werden mit verschiedenen operativen und physikalischen Methoden (Kryotherapie, Kürettage, Photodynamische Therapie und Laser) sowie unter dem Einsatz von Medikamenten behandelt.

Eine häufig angewendete Methode ist die photodynamische Therapie. Sie zerstört Krebszellen mit Hilfe von "rotem Kaltlicht". "Allerdings hat die Therapie eine begrenzte Tiefenwirkung", sagt Professor Gollnick. Die Dermatologen am Magdeburger Universitätsklinikum haben sie deshalb weiterentwickelt. "Unter dem Einsatz millimeterdünner Lasersonden gelingt es nun, auch tiefsitzende Tumoren zu erreichen – sowohl von außen als auch von innen, sozusagen im Zangengriff", so Professor Gollnick.

Trotz all dieser medizin-technischen Fortschritte kann jeder selbst viel gegen das Entstehen von Hautkrebs tun. Dazu zählt das Vermeiden unnötig langer Aufenthalte im Sonnenlicht, ein guter Sonnenschutz (mit Sonnenhut, Schutz durch Kleidung und Sonnencremes mit einem hohen Lichtschutzfaktor) sowie die Teilnahme an Hautkrebsvorsorge- untersuchungen, deren Kosten die Krankenkassen übernehmen.